Mike Frantz  (Foto: IMAGO / Joachim Sielski)

Mike Frantz kehrt zum FCS zurück

Frank Grundhever   01.06.2022 | 15:00 Uhr

Fußball-Routinier Mike Frantz trägt ab kommender Saison wieder das blau-schwarze Trikot des 1. FC Saarbrücken. Das gab der Verein am Mittwoch bekannt. Für den 35-jährigen Frantz, der auf 228 Bundesliga-Spiele zurückblicken kann, ist die Rückkehr zum FCS "eine Herzensangelegenheit".

Die Gerüchte in den letzten Tagen verdichteten sich stets, nun ist offiziell: Fußball-Routinier Mike Frantz kehrt nach 14-jähriger Abwesenheit, in der er in der ersten und zweiten Bundesliga unterwegs war, nach Saarbrücken zum FCS zurück. Mit 35 Jahren fühlt er sich „absolut fit“, so der Junge von der Folsterhöhe. Er sitzt im Gartenrestaurant des Hotels des Hauptsponsors und trinkt eine Apfelsaftschorle.

„Ich will mich hier einbringen“

Mit jedem Satz wird klar: dieser Mann hat die Bundesliga gelebt, ist erfahren wie kaum ein anderer. 228 Erstligaspiele hat er auf dem Buckel, war Kapitän unter Christian Streich beim SC Freiburg. Davor die Station bei Traditionsclub 1.FC Nürnberg, zuletzt stand er für Hannover 96 auf dem Rasen.

Nun geht es zurück in seine Heimatstadt und zum Drittligisten 1. FC Saarbrücken. „Ich will mich hier einbringen, auf und neben dem Feld. Dabei ist mir Transparenz am wichtigsten“, sagt Frantz. „Die Fans sollen wissen, was im Club vor sich geht und mit Stolz ins Stadion kommen!“

Frantz weiß, worauf es auf dem Rasen ankommt, er weiß aber auch, wie sich ein Club definieren soll, will man maximal erfolgreich sein. „Klar können wir ambitionierte Ziele formulieren. Warum nicht? Dazu müssen aber alle eine gemeinsame Richtung haben. Eitelkeiten bringen uns nicht weiter. Es gilt auf dem Platz zu ackern und im Verein müssen sich alle auf Augenhöhe begegnen - von der Reinigungskraft bis zum Präsidenten!“

Frantz wird seine Meinung sagen, das ist sicher

Es wird interessant sein, zu sehen, wo sich Mike Frantz in den Hierarchien einordnet. Gelingt es, ein ausbalanciertes Verhältnis im Team mit den anderem Führungsspielern wie Daniel Batz oder Tobias Jänicke zu entwickeln, dann kann die Verpflichtung des Routiniers voll einschlagen, im positivsten Sinn.

Spannend auch, wie sich die Kommunikation mit Trainer Uwe Koschinat gestalten wird. Denn Frantz wird seine Meinung sagen, das ist sicher. Der Coach ist dann als Moderator gefordert und dürfte im besten Fall von der Erfahrung des 35-Jährigen profitieren.

Rückkehr in der Abwehrkette

„Wenn Sie mich fragen, wo ich spielen werde, dann sage ich: ich war ein guter Sechser, ein guter Achter, ich habe Tore geschossen, wenn ich Stürmer war - und als Innenverteidiger gebe ich sicher auch keine schlechte Figur ab“, so Frantz. Und in der Tat, der Rückkehrer wird offenbar in der Dreier-Abwehrkette eingeplant.

Im defensiven Mittelfeld dürften Luca Kerber und Frantz’ bester Freund Manuel Zeitz gesetzt sein. Daneben haben Neuzugang Biada und/oder Jänicke ihre Plätze. Insofern dürfte Frantz am ehesten auf besagter Defensivposition auflaufen.

"Es wird Widerstände geben"

„Mit den bislang getätigten Transfers dürfte die Konkurrenz ein besonderes Auge auf uns werfen - wir werden sich als Titelfavorit gelten. Und damit müssen wir dann auch umgehen können. Es wird Widerstände geben - und diesen können wir uns nur mit Geschlossenheit stellen“, sagt Mike Frantz und hilft seinem kleinen Sohn im Gartenrestaurant beim Trinken.

Seine Frau Louisa schaut den beiden zu - auch sie ist Saarländerin und freut sich nach den Stationen in Freiburg und Hannover jetzt wieder auf die Heimat! Nach dem SR-Interview verabschiedet sich Familie Frantz - es geht weiter zu Freunden. Söhnchen Damian dreht sich nochmal um und winkt, er trägt ein blau-schwarzes Trikot, genau wie sein Vater, ab der kommenden Saison.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 01.06.2022 berichtet.

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