Saar-Schiedsrichter drohen disziplinarrechtliche Konsequenzen
Einem der beiden wegen Beleidigung beschuldigten saarländischen Fußball-Schiedsrichter drohen disziplinarrechtliche Konsequenzen. Inzwischen ist bekannt, dass der Beschuldigte Polizeianwärter ist. Gegen ihn läuft offenbar ein Disziplinarverfahren.
Konkret geht es um sexuell herabwürdigende Whatsapp-Nachrichten, die der Polizeianwärter von einem Schiedrichterkollegen über eine weitere Schiedsrichterin bekommen und dann in einem Gruppenchat weiterverbreitet haben soll.
Die Geschädigte hat ihn und den Verfasser der Nachricht wegen Beleidigung angezeigt. Das könnte dem Polizeianwärter auch beruflich schaden. Nach Aussagen von Stephan Laßotta, Sprecher des Landespolizeipräsidiums, drohen ihm Disziplinarmaßnahmen.
Zeitungsberichte darüber, dass die Anzeige bei der Polizei verschwunden oder nicht auffindbar gewesen sei, weist Laßotta vehement zurück. In Fällen, in denen Polizisten oder Polizeianwärter beschuldigt werden, seien die Akten nur einem kleinen Kreis zugänglich. Daher sei die Ermittlungsakte auf Nachfrage nicht einsehbar gewesen. So soll die Neutralität der Ermittlungen gewahrt werden.
Ermittlungen dauern an
Gegen den Verfasser der Nachricht, ebenfalls Schiedsrichter, ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft in einem weiteren Fall wegen Nötigung. Die Ermittlungen in beiden Fällen dauern noch an.
Die Fälle liegen auch vor dem Sportgericht. Da es sich um laufende Verfahren handelt, wollte sich der Saarländische Fußballverband (SFV) nicht äußern.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau im Radio am 20.02.2024 berichtet.