LSVS-Präsident König: „Man läuft nicht weg, wenn es Probleme gibt“
Im Streit mit Sportminister Jost um seine Äußerungen bei der Mitgliederversammlung im November hat sich nun erstmals LSVS-Präsident König geäußert. Er zeigt sich gesprächsbereit, will aber weiter im Amt bleiben. Den Verband sieht er mit Blick auf die beiden Vorstände vor einer schwierigen Entscheidung.
Zu Beginn der Mitgiederversammlung beim Landessportverband für das Saarland (LSVS) im vergangenen November war noch alles in Ordnung. Der LSVS war auf einem guten Weg. Innen- und Sportminister Reinhold Jost (SPD) stellte Millionenhilfen des Landes für die energetische Sanierung des Sportcampus in Aussicht.
König: Jost verweigerte Gespräch
LSVS-Präsident Heinz König wollte das schriftlich – und Mitsprache bei der Verwendung des Geldes. Das brachte den Minister auf die Palme. „Es ist schon mal bemerkenswert, wenn man den Aussagen auf einer öffentlichen Mitgliederversammlung eines Mitglieds der Landesregierung, das auch noch Sportminister ist, im Grunde genommen die Redlichkeit oder das Vertrauen abspricht“, bemerkte Jost damals säuerlich.
Königs Äußerungen waren möglicherweise etwas ungeschickt. Er bot danach ein klärendes Gespräch an. „Ich habe natürlich direkt nachdem ich festgestellt hatte, dass das so angekommen ist auf der Seite des Ministers, angeboten, dass wir darüber sprechen“, sagte König dem SR. Das habe Jost, auch bei anderen Gelegenheiten, verweigert. Das müsse er so akzeptieren, so König.
Kein Rücktritt
Mitglieder des Aufsichtsrats forderten Konsequenzen und den Rücktritt Königs. „Ich bleibe“, sagte er dazu. „Ich bin gewählt worden bis 2028. Und man läuft nicht weg, wenn es Probleme gibt. Der LSVS war noch nie spaßverdächtig gewesen. Ich wusste, dass es schwierig ist. Und jetzt muss man es halt auch durchstehen können.“ Seine Posten in den Aufsichtsräten von Saartoto und Saarland Spielbanken indes musste König Ende November abgeben.
Mehr Geld für LSVS-Vorstände?
Der Aufsichtsrat muss außerdem zeitnah noch eine weitere wichtige Frage klären: Werden die Verträge der beiden Vorstände verlängert? Finanzvorstand Joachim Tesche und Johannes Kopkow, Vorstand Sport und Vermarktung, verlangen deutlich mehr als die bisher jeweils gezahlten 120.000 Euro pro Jahr.
Präsident König hat in dieser Frage große Bedenken, mit Blick auf einen immer noch hoch verschuldeten LSVS. „Man sollte nicht so vorgehen, dass man nach drei oder vier Jahren im Rahmen einer Überprüfung zu dem Schluss kommt: Hier sind zu hohe Zahlungen erfolgt, die nicht in Zusammenhang mit der Wirtschaftskraft des Landessportverbandes stehen.“
Deshalb sei es seine Pflicht und Aufgabe, darauf hinzuweisen, so König. „Das ist vielleicht in der Vergangenheit zu wenig gemacht worden an anderen Stellen.“
Entscheidung in den kommenden Wochen
Derzeit erhalten die Vorstände höhere Bezüge als vergleichbare Vorstände in Nordrhein-Westfalen. Es gäbe potenzielle Nachfolger, sagte König. „Wir hatten damals auch 50 Bewerbungen und haben aus den 50 zwei Personen ausgewählt. Es steht nicht im Raum, dass wir jetzt keine Bewerbungen bekommen werden bei weniger Geldbeträgen als denen, die jetzt anstehen.“
Die Entscheidung über die Vertragsverlängerung und die Modalitäten wird innerhalb der kommenden Wochen fallen. Es werden wichtige Tage für die Zukunft des Landessportverbandes.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht vom 21.01.2025 berichtet.