Warum die AfD im Osten vor allem bei Jungwählern punktet

Die Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben gezeigt, dass die AfD besonders bei jüngeren Wählerinnen und Wählern populär ist. Woran liegt das? Und wie ist das im Saarland?

Der brandenburgische Landesverband der AfD ist ein rechtsextremer Verdachtsfall. Der Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt ist laut Verfassungsschutz "erwiesen rechtsextrem". In Thüringen und Sachsen wird die AfD als "gesichert rechtsextrem" eingestuft.

Meiste Jungwähler im Osten

In Brandenburg landete die AfD mit 31 Prozent unter den jungen Wählerinnen und Wähler auf Platz 1. Auf Platz zwei die SPD mit 19 Prozent, auf Platz 3 das Bündnis Sarah Wagenknecht mit 13 Prozent der 16-24-Jährigen. Die AfD mit ist also bei den jüngeren Wählern sogar beliebter als im Landesschnitt der Wahl.

Darum sagte der AfD-Spitzenkandidat Berndt auf Phoenix, die Jugend sei in Scharen zur AfD gekommen. Sie seien die Partei der Jugend. Das mache ihn optimistisch für die Zukunft. Tatsächlich hat die AfD bei den letzten Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg immer mit deutlichem Abstand die meisten Jungwählerinnen und -wähler geholt.

Überregional nur hintere Ränge

Bei Wahlen, die über die ostdeutschen Bundesländer hinausgehen, ist das Bild nicht so klar. Bei der Europawahl lag die AfD in dieser Kategorie knapp hinter der CDU auf Platz 3. Und bei den Wahlen in Hessen und Bayern vergangenes Jahr auf den Plätzen 2 und 3.

Im Saarland dagegen lag die AfD ziemlich abgeschlagen auf Platz 5 mit sechs Prozent der Jungwählerinnen. Hier hatte die SPD bei den jungen Leuten mit 32 Prozent die Nase vorn. Allerdings war diese Wahl im März 2022. Da waren die Auswirkungen des Ukraine-Krieges noch nicht so präsent, und etwa die Ampel-Koalition hatte andere Beliebtheitswerte.

Weniger soziale Angebote im Osten

Ein Bericht der Bundesregierung resümiert, dass die AfD junge Menschen besonders anspricht, die im ländlichen Raum wohnen, wenig Einkommen haben und einen niedrigen Bildungsstand.

Allerdings: Im Bildungsmonitor schneiden Sachsen und Thüringen eher gut ab. Und ländlich ist es im Saarland auch. Aber im Osten fehlen oft soziale Angebote, und es gibt eine geringere Verankerung in den etablierten Parteien wie SPD und CDU.

Star auf TikTok

Zudem erreicht die AfD die Jugend vor allem über die sozialen Medien, wie etwa über TikTok. Die AfD hat auf der Videoplattform, die gerade bei jungen Menschen unter 18 sehr beliebt ist, eine extreme Reichweite. Das erreicht derzeit keine andere Partei. Da dies nicht an den brandenburgischen Grenzen halt macht, könnte der Erfolg auch in andern Bundesländern steigen.

Ein Thema in der Region am Mittag auf SR 3 Saarlandwelle am 25.09.2024.

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