Handel-Tarifeinigung mit Signalwirkung fürs Saarland?
In den Tarifverhandlungen für den Einzelhandel ist ein erster Durchbruch gelungen. Nach einem Jahr Tarifstreit in ganz Deutschland haben sich Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi in Hamburg zum ersten Mal auf einen Abschluss geeinigt. Auch im Saarland könnte es bald einen neuen Vertrag geben.
Knapp 14 Prozent mehr Gehalt in mehreren Schritten sieht der Hamburger Tarifvertrag vor. In Vollzeit arbeitende Beschäftigte haben insgesamt etwa 400 Euro brutto mehr. Außerdem erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro netto. Die Vertragslaufzeit beträgt drei Jahre. Die Gewerkschaft Verdi hatte ursprünglich eine deutlich kürzere Zeitspanne von einem Jahr gefordert.
Die Arbeitgeberseite, der Handelsverband Deutschland, zeigt sich erleichtert. Es sei trotz der historisch schwierigen Ausgangslage mit außergewöhnlicher Inflation, den vielen globalen Krisen und der Kaufzurückhaltung der Kunden gelungen, einen Abschluss zu erzielen.
Noch kein Verhandlungstermin für das Saarland
Der Hamburger Tarifvertrag könnte jetzt schnell Vorbild für die anderen Bundesländer werden. Der saarländische Gewerkschaftssekretär Alex Sauer spricht von Pilotcharakter. Dennoch könnte es regional jeweils auch kleine Abweichungen geben.
In Rheinland-Pfalz wird am kommenden Freitag verhandelt. Für das Saarland gibt es noch keinen Termin. Daher will Verdi die Arbeitskampfmaßnahmen weiter aufrechterhalten, sagte Gewerkschaftssekretär Alex Sauer dem SR. Zuletzt hatte es im Saarland immer wieder Streiks im Einzelhandel gegeben.
Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 09.05.2024.