Der Kranhersteller Tadano hat zwei Werke in Zweibrücken, an der Dinglerstraße und Im Wallerscheid auf dem Flughafengelände. Letzteres soll bald schließen – das hat das Unternehmen gegenüber dem Südwestrundfunk (SWR) bestätigt. Am Mittwoch wurden die Mitarbeiter über die Pläne informiert, so eine Unternehmenssprecherin.
Wettbewerbsdruck und Lieferprobleme
Mehr als 400 Arbeitsplätze sollen in Zweibrücken abgebaut werden – vor allem in der Produktion, aber auch im Vertrieb und in der Verwaltung. Auch im Werk an der Dinglerstraße fallen Jobs weg. Zur Begründung für die Schließung des Werks auf dem Flughafengelände verweist Tadano auf den sinkenden Marktanteil, einen immer größeren Wettbewerbsdruck und Probleme mit Lieferketten. Tadano müsse umstrukturieren, um den Standort Zweibrücken zukunftsfähig zu machen.
Details stehen noch nicht fest. Die Geschäftsführung gehe jetzt in Gespräche mit dem Betriebsrat, so die Unternehmenssprecherin weiter. Ein Teil der Produktion soll in andere Tadano-Werke verlegt werden.
Bislang größter Arbeitgeber in Zweibrücken
Das weltweit tätige Unternehmen ist mit aktuell noch 1200 in Zweibrücken Beschäftigten bislang der größte Arbeitgeber der Stadt. Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) sagte dem SWR, er sei von den Plänen „kalt erwischt“ worden und bedaure die Entscheidung sehr. „Wir alle hatten die Hoffnung, dass durch die vor knapp drei Jahren erfolgreich beendete Insolvenz positive Weichen für die Zukunft des Zweibrücker Tadano-Standortes gestellt worden sind.“
Wosnitza sicherte die Zusammenarbeit der Stadt bei der Suche nach einer verträglichen Lösung für die Mitarbeitenden des Werks zu. Er stehe in engem Austausch mit der Geschäftsführung, Vertretern der Gewerkschaft und der Agentur für Arbeit.
IG Metall fordert Klarheit
Die IG Metall fordert von der Geschäftsführung des Kranherstellers Tadano Auskünfte über die Schließung eines Standortes in Zweibrücken. Bisher gebe es keine konkreten Angaben und auch kein Verhandlungsangebot für eine zukünftige Entwicklung.
Auch bei zwei Betriebsversammlungen habe sich die Geschäftsführung nicht geäußert. Unklar sei zudem, was aus dem zweiten Standort mit rund 800 Arbeitsplätzen in Zweibrücken werde.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 14.02.2024 berichtet.