Visualisierung der geplanten Batterie-Zellfabrik in Überherrn (Foto: SVOLT Energy Technology)

Batteriehersteller plant Milliarden-Investition im Saarland

mit Informationen von Peter Sauer   17.11.2020 | 14:10 Uhr

Der chinesische Batteriehersteller für Elektro-Autos SVolt Energy will im Saarland bis zu zwei Milliarden Euro investieren und zwei Werke bauen. Bis zu 2000 neue Jobs sollen dadurch entstehen.

Ein Jahr suchte SVolt nach einem Standort in ganz Europa. Das Saarland setzte sich letztlich gegen 31 Wettbewerber durch und wird der erste SVolt-Produktionsstandort in Europa.

In Überherrn auf der bereits ausgewiesenen Industriefläche Linslerfeld soll die Batterie-Produktion gebaut werden. Im ehemaligen Laminatepark in Heusweiler soll ein großes Zentrum für Batteriepacks entstehen. Die Bauarbeiten sollen bereits im Frühjahr beginnen und Anfang 2023 abgeschlossen sein. Dann sollen die ersten Batterien im Saarland hergestellt werden. Bauherr beider Projekte ist die landeseigene Strukturholding Saar GmbH. Das Land und der Bund werden für die Projekte eine Bürgschaft abgeben.

Batterien für bis zu 500.000 Autos

SVolt will mit seiner Batteriefabrik in der Endausbaustufe 24 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. Bedeutet: Je nach Batteriegröße könnten damit 300.000 bis 500.000 Elektroautos ausgerüstet werden. SVolt ist im Vergleich zu den asiatischen Marktführern im Bereich Akku-Herstellung noch ein Neuling – beschäftigt aktuell rund 3000 Mitarbeiter, davon nach eigenen Angaben rund die Hälfte im Bereich Forschung und Entwicklung. Es ist eine Ausgründung des chinesischen Autobauers Great Wall Motors, der auch zu den Kunden gehört.

Für den saarländischen Autostandort könnte die SVolt-Ansiedlung eine wegweisende und zukunftssichernde Entscheidung sein. Vor allem der Autobauer Ford, dessen Zukunft in Saarlouis weiter ungewiss ist, könnte von einer Batterieherstellung in unmittelbarer Nähe profitieren.

Hans spricht von "Ankerinvestition"

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach von einem "einzigartigen Ansiedlungserfolg" für das Saarland: "Es ist eine Ankerinvestition in die Zukunft der saarländischen Automobilwirtschaft", sagte Hans. Es sei ein Signal, auf das viele Menschen gewartet hätten.

Die Ansiedlung von SVolt sei ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Industrie aber auch der Mobilität im Saarland, ergänzte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD): "Das Auto von morgen wird im Saarland gebaut."

Standortfaktoren für Svolt entscheidend

Vor der Entscheidung fürs Saarland habe sich Svolt rund 30 Standorte in Europa angeschaut. Europachef Kai-Uwe Wollenhaupt nannte fünf Gründe, die für die Ansiedlung im Saarland gesprochen hätten: Hier gebe es hochqualifizierte Mitarbeiter, grüne Energie, eine zentrale Lage in Europa, hervorragende Infrastruktur und ein bestehendes Umfeld internationaler Unternehmen.

Wollenhaupt lobte in seinem Statement auch die "vertrauensvolle sowie unternehmerisch geprägte Zusammenarbeit" mit der saarländischen Landesregierung.

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Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 17.11.2020 berichtet.

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