Wer pflegt die Babyboomer? Angetrieben von dieser Frage, hat der saarländische Sozial- und Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) ein Programm aufgelegt, das sich „Saar 66“ nennt. Beim diesjährigen Sommergespräch in der Staatskanzlei hat er es am Dienstag vorgestellt.
Hilfe zur Selbsthilfe
In zehn Jahren werden so viele Menschen wie nie zuvor gleichzeitig im Ruhestand sein. Perspektivisch steigt damit der Pflegebedarf in den kommenden 20 Jahren enorm an. Während gleichzeitig die Zahl der Beitragszahler in die Pflegekassen sinkt. Hilfe zur Selbsthilfe, damit es den Alten zukünftig besser geht, ist deshalb der Gedanke, der hinter dem Programm „Saar 66“ steht.
Jüngere Rentner sollen sich laut Programm präventiv um sich selbst und betreuend um die ganz Alten kümmern. Altersgerechte Sportangebote organisieren, Hausbesuche bei Alleinstehenden machen, gemeinschaftliche Aktivitäten anregen und umsetzen.
„Wer sich mit 65 Jahren kümmert, der darf erwarten, mit 85 zu Hause besucht zu werden“, sagte Minister Jung bei der Vorstellung des Programms.
Ehrenamtliche sollen Hauptarbeit erledigen
Zur Umsetzung in den jeweiligen Landkreisen sollen wenige Hauptamtliche von Wohlfahrtsverbänden ins Boot. Die Hauptarbeit sollen Ehrenamtliche erledigen.
Das Programm soll im kommenden Jahr in allen Landkreisen ausgerollt werden. Jährlich rechnet das Ministerium mit Kosten von ein bis zwei Millionen Euro.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 23.07.2024 berichtet.