Im Saarland fehlen 13.000 Sozialwohnungen

Überall in Deutschland fehlt es an sozialem Wohnraum. Im Saarland sieht es laut einer aktuellen Studie aber besonders schlecht aus. Hier fehlen 13.000 Sozialwohnungen. Damit ist das Saarland bundesweites Schlusslicht.

Im Saarland sind Sozialwohnungen rar. Von deutschlandweit über einer Million gibt es im Saarland nur insgesamt 760 dieser Wohnungen. Über die Hälfte davon auf der Folsterhöhe in Saarbrücken.

Lena Seyfried bewohnt eine davon. Die gebürtige Saarländerin ist auf ihren Rollstuhl angewiesen. Sie bezieht Bürgergeld und weiß, wie schwierig es ist, eine passende und bezahlbare Wohnung zu finden: "Es gibt zu wenig barrierefreie Wohnungen. Das ist einfach eine Tatsache."

Zu wenig, heißt keine Einzige

In den 1960er Jahren als Großwohnsiedlung gebaut, stand die Folsterhöhe oftmals in der Kritik. Seit einigen Jahren wird die Siedlung von der Immobiliengruppe Saarbrücken generalsaniert.

Schaut man sich die Zahlen der aktuellen Studie des Pestel-Instituts an, fällt allerdings auf: Bauprojekte von Sozialwohnungen gibt es im Saarland so gut wie nicht. "Das Saarland hat in den vergangenen Jahren deutlich zu wenig bis gar nicht in den Sozialwohnungsbau investiert", so Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG Bau. "Im Jahr 2022 sind beispielsweise gar keine Wohnungen im Saarland gebaut worden, die unter den Sozialwohnungsbereich fallen."

Saarland ist Schlusslicht trotz hohem Bedarf

Zum Vergleich: in Bayern wurden im letzten Jahr rund 5000 Sozialwohnungen bewilligt. Bundesweit bildet das Saarland aktuell das Schlusslicht.

Laut Pestel-Studie gab es 2022 bundesweit pro 1000 Mietern etwa 47 Sozialwohnungen, im Saarland lag die Quote bei vier Sozialwohnungen pro 1000 Mieter.

Der Leiter des Pestel-Instituts Matthias Günther erklärt: "Es ist das Bundesland mit der höchsten Eigentumsquote, gleichzeitig ist es aber auch ein Land mit relativ hoher Armut." Deshalb gebe es einen hohen Bedarf, der "schlicht und einfach" nicht erfüllt werde.

Ministerium bestätigt Wohnungsmangel

Die aktuelle Studie sieht im Saarland einen Bedarf an 13.000 zusätzlichen Sozialwohnungen. Es gibt also einiges aufzuholen. Das Land kennt die Problematik, wie Bauminister Reinhold Jost (SPD) bestätigt: "Das Saarland steht traditionell bei dem vermieteten sozialen Wohnungsbau schlechter da. Wir haben einen starken Nachsteuerungsbedarf."

Bedingungen für Wohnungsbau sollen besser werden

Und den Nachholbedarf wolle das Land mit den im November neu eingeführten Förderrichtlinien abdecken. 80 Millionen stehen für Kredite und Zuschüsse zur Verfügung. Das reiche aber noch immer nicht aus, so Robert Feiger: „Es ist begrüßenswert, wenn die Länder hier mit gutem Beispiel vorangehen. Allerdings brauchen wir schon bessere Rahmenbedingungen.“ 

Ab Mitte des Jahres plant die Landesregierung ein saarländisches Wohnraumförderungsgesetz. 5000 Wohnungen soll es dann bis 2027 geben. Mit dem aktuellen Tempo allerdings nur schwer vorstellbar.

Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 16.01.2024.

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