E-Ladenetz im Saarland: Bundesweit Schlusslicht - und selten genutzt

Das öffentliche Ladenetz für Elektroautos ist im ersten Halbjahr deutlich gewachsen - bundesweit belegt das Saarland trotzdem weiterhin den letzten Rang. Allerdings werden selbst die verfügbaren Ladepunkte offenbar kaum genutzt.

Im ersten Halbjahr sind im Saarland 121 öffentliche Ladepunkte für Elektroautos hinzugekommen. Damit gibt es mittlerweile 766 öffentliche Ladepunkte im Saarland, wie aus dem am Montag veröffentlichen E-Ladenetz-Ranking des Verbandes der Automobilindustrie hervorgeht.

30 E-Autos pro Ladepunkt - letzter Platz bundesweit

Im Verhältnis zu den Elektroautos im Land liegt das Saarland bundesweit aber weiterhin auf dem letzten Platz. Demnach kommen auf einen öffentlichen Ladepunkt 30 E-Autos. Beim Spitzenreiter Sachsen sind es gerade mal knapp 14 E-Autos pro Ladepunkt.

Innerhalb des Saarlandes reicht die Spannweite von 25,6 E-Autos pro Ladepunkt in Merzig-Wadern bis zu 39,8 Ladepunkten pro Pkw im Kreis Neunkirchen.

Die meisten E-Auto-Besitzer laden zuhause

Nach einer Umfrage der KfW-Bank spielt das öffentliche Ladenetz bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto zwar schon eine große Rolle, gleichzeitig zeigt die Umfrage aber auch, dass rund 70 Prozent der E-Auto-Besitzer ihr Fahrzeug zuhause laden.

Wie viele private Ladepunkte im Saarland mittlerweile existieren, ist unklar. Es dürfte aber wesentlich mehr private als öffentliche Ladepunkte geben. Alleine von November 2020 bis März 2021 hatte die KfW die Anschaffung von knapp 3900 Wallboxen zum Laden von E-Autos im Saarland gefördert. Ein weiteres Förderprogramm vor wenigen Wochen war schon nach einem Tag wegen der hohen Nachfrage wieder gestoppt worden.

Ladesäulen sind 90 Prozent der Zeit ungenutzt

Die verfügbaren öffentlichen Ladepunkte werden zudem offenbar gar nicht so häufig genutzt. Laut dem Ende August erstmals veröffentlichten Ladesäulentrackers des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lag die Auslastung in den saarländischen Landkreisen zwischen sieben und knapp elf Prozent.

Ausgerechnet im Kreis Neunkirchen, dem saarlandweiten Schlusslicht bei der Ladesäulendichte, war die Auslastung mit 7,1 Prozent am geringsten. Am häufigsten wurden die öffentlichen Ladepunkte noch im Regionalverband Saarbrücken (10,9 Prozent Auslastung) und im Kreis St. Wendel genutzt (10,3 Prozent).

Energieverband sieht "Überangebot an Lademöglichkeiten"

Aus Sicht des BDEW gibt es sogar ein Überangebot an Lademöglichkeiten - vor allem, wenn man nicht nur auf die Anzahl der Ladepunkte, sondern auch auf die installierte Leistung schaue.

Das ursprüngliche Ziel von einer Millionen Ladepunkten sei auch veraltet. Seit 2019 habe sich die Ladeleistung bei Fahrzeugen und Ladesäulen verdreifacht - es könnten also wesentlich mehr Fahrzeuge pro Ladesäule geladen werden.

Über dieses Thema berichtete UNSERDING am 13.11.2023.

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