Saar-Bauern bei Großdemo in Berlin
Auch Bauern aus dem Saarland haben am Montag an einer Großkundgebung in Berlin teilgenommen. Dazu hatte sich am Sonntag eine 15-köpfige Delegation auf den Weg gemacht.
Unter den Landwirten herrscht eine angespannte Stimmung, denn für viele geht es um ihre Existenz. Die in Berlin geplanten Kürzungen könnten für viele Betriebe das Aus bedeuten, sagen die Bauern. 15 saarländische Landwirte hatten sich deshalb auch an der Großkundgebung in Berlin beteiligt, die am Montag stattgefunden hat.
Bevölkerung unterstützt Bauernproteste
In St. Wendel hatten zuvor am Wochenende rund 400 Landwirte mit einem Mahnfeuer auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Die Proteste sind für sie mehr als nur ein normaler Streik – und sie bekommen viel Rückhalt aus der Bevölkerung.
Auch bei der Trecker-Sternfahrt mit anschließender Kundgebung am Schloss am Montag in Saarbrücken hatten sich viele den Landwirten angeschlossen. „Wir erleben durch die Bevölkerung ein sehr positives Feedback“, sagt Stefan Bauer, Landwirt aus Lebach. Die Leute hätten verstanden, dass sie nicht für mehr Lohn oder Freizeit auf die Straße gingen, sondern dass man etwas behalten wolle, was man bisher hatte.
Das bezieht sich im Fall der Bauern besonders auf Subventionen, besonders von Kraftstoff. Während ein Luxemburger Bauer für einen Euro Diesel tankt, zahlen Franzosen rund 1,15 Euro. In Deutschland hingegen kostet der Liter – trotz 21 Cent Subvention – 1,44 Euro.
Weitere Protestaktionen im Saarland möglich
Je nachdem, welche Signale nach der Großkundgebung in Berlin von der Regierung gesendet werden, schließt der Bauernverband weitere Aktionen nicht aus.
„Wir werden uns selbstverständlich weitere Maßnahmen, weitere Schritte vorbehalten. Im Saarland war der Protest bis jetzt sehr moderat. Wir hoffen, dass das ausreicht. Natürlich gäbe es immer noch eine Möglichkeit, aber wir wollen eigentlich davon keinen Gebrauch machen“, so Alexander Welsch, Geschäftsführer des Bauernverbands Saar.
Man sei aber bereit Vorschläge zu diskutieren. Derzeit läge aber nicht wirklich etwas auf dem Tisch.
Über dieses Thema hat auch die SR-Fernsehsendung "aktueller bericht" am 14.01.2024 berichtet.