Gespaltene Saar-Reaktionen zu geplantem Ende der Budgetierung für Hausärzte

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine weitreichende Reform der Vergütung von Hausärzten angekündigt. So sollen unter anderem die Obergrenzen der Honorare wegfallen, die von den gesetzlichen Kassen erstattet werden. Für Fachärzte soll die Budgetierung aber weiter gelten. Die Reaktionen aus dem Saarland fallen unterschiedlich aus.

Hausärzte in Deutschland sollen schon in diesem Jahr mehr finanzielle Freiräume bekommen. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstagabend in den ARD-Tagesthemen versprochen.

Lauterbachs Plänen zufolge sollen Budgets mit Obergrenzen bei der Vergütung der Hausärzte durch die Kassen aufgehoben werden. Das soll zum einen dazu führen, dass alle in den Praxen erbrachten Leistungen bezahlt werden. Außerdem soll der bürokratische Aufwand sinken.

Lauterbach versprach, noch im Januar einen Gesetzentwurf vorzulegen, mit dem die Honorar-Obergrenzen für Hausärzte abgeschafft werden sollen. Das Vorhaben steht im Koalitionsvertrag der Ampel aus SPD, Grünen und FDP.

Saar-Hausärzteverband befürwortet Lauterbachs Plan

Der Vorsitzende des Hausärzteverband Saarland, Dr. Michael Kulas, befürwortet Lauterbachs Plan. „Mit dem Wegfall der Budgetgrenzen ist es so, dass wir die Leistungen, die wir erbringen, auch sicher bezahlt bekommen. Das gibt für uns deutlich mehr Planungssicherheit und ist für die Praxen ein echter Fortschritt."

Hausärzte haben derzeit Budget-Obergrenzen für Behandlungen. Sie kritisieren, dass diese Grenze immer wieder vor Quartalsende erreicht sei und sie danach quasi unbezahlt weiterarbeiten müssten.

Eingeführt war die Budgetierung, damit die Kosten für die ambulante Versorgung nicht aus dem Ruder laufen. Im Jahr 2022 hatten die Krankenkassen 46,3 Milliarden Euro für ärztliche Behandlungen ausgegeben. Lauterbach versicherte, dass der Beitragssatz der Krankenkassen durch die Reform nicht steigen werden.

Keine Entbudgetierung bei Fachärzten

Anders als bei den Hausärzten soll es bei den Fachärzten aber keine Entbudgetierung geben. Von dem Wegfall der Budgetgrenze für Hausärzte erhofft sich die Bundesregierung dennoch eine Entlastung der Fachärzte. Doch die zweifeln daran.

"Wir sind enttäuscht von den Aussagen von Herr Lauterbach, weil diese Forderung eigentlich seit Jahren von uns beiden, also Hausärzten und Fachärzten, erhoben wird. Jetzt einseitig eine Gruppierung zu entbudgetieren und die andere nicht, treibt einen Keil in die Ärzteschaft, den wir nicht gebrauchen können", sagt Dr. Markus Strauß, Vorsitzender des Facharztforums Saar e.V..

Mit Blick auf ein faires Miteinander fordern die Fachärzte deshalb, dass auch bei ihnen die Budgetierung aufgehoben wird.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 10.01.2024 berichtet.

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