Thyssenkrupp-Beschäftigte haben in Lockweiler protestiert

500 Thyssenkrupp-Beschäftigte protestieren in Lockweiler

Mit Informationen von Max Zettler   08.10.2024 | 13:52 Uhr

Im Sommer war bekannt geworden, dass am Standort von Thyssenkrupp Automotive in Lockweiler zahlreiche Jobs wegfallen könnten. Mehr wissen die Beschäftigten noch nicht. In Lockweiler protestierten am Mittag die Beschäftigten.

Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet einen massiven Stellenabbau am Standort von Thyssenkrupp Automotive Body Solutions in Wadern-Lockweiler. Thyssenkrupp hatte im Sommer angekündigt, bundesweit rund 400 Stellen zu streichen. Bislang ist unklar, an welchen Standorten.

"Flamme der Solidarität" im Saarland

Das Unternehmen beschäftigt in Lockweiler derzeit rund 1000 Menschen. Von dort aus wird das Projektgeschäft von Thyssenkrupp Automotive hauptsächlich betrieben. Nach Unternehmensangaben sind die Stellenstreichungen vor allem in dieser Sparte geplant.

Protestaktion von Thyssenkrupp-Beschäftigten in Lockweiler
Audio [SR 3, Max Zettler (c) SR , 08.10.2024, Länge: 04:36 Min.]
Protestaktion von Thyssenkrupp-Beschäftigten in Lockweiler

Am Dienstag protestierten von etwa 10.30 Uhr bis mittags rund 500 Thyssenkrupp-Beschäftigte mit brennenden Fässern in Lockweiler. Laut Betriebsrat handelte es sich um die komplette Nacht- und Frühschicht. Unter den Teilnehmern waren auch viele Auszubildende. Die Stimmung war aufgeheizt.

Die "Flamme der Solidarität" war dazu ins Saarland gebracht worden, ein Projekt der gesamtdeutschen Thyssenkrupp-Belegschaft. Diese Fackel, die einer olympischen Fackel ähnelt, wird durch viele Thyssenkrupp-Standorte in ganz Deutschland getragen - und jetzt zum ersten Mal im Saarland. Sprecherinnen und Sprecher von IG Metall und Betriebsrat wandten sich an die Belegschaft.

Betriebsrat warnt vor Wegfall von Jobs

Man müsse einfach lernen, dass es um mehr geht, sagte Betriebsrat Thorsten Koch dem SR. Es gehe um Familien und Arbeitsplätze. Deshalb fordert er auch die Unterstützung der Landespolitik:

Denn eines muss uns allen klar sein: Die Arbeitsplätze, die jetzt hier verschwinden, die werden definitiv weg sein. Die werden nicht mehr kommen. Und deshalb müssen wir alles tun, um genau diese Arbeitsplätze zu erhalten."

Kuttler: "Das sind Freunde, Väter, Mütter"

Thyssenkrupp Automotive Body Solutions ist der größte Arbeitgeber in Wadern. Ein Wegfall von Stellen wäre somit auch ein großes Problem für die Gemeinde. Viele Menschen hätten dann keinen Job mehr, so Bürgermeister Jochen Kuttler (parteilos). "Das sind Freunde, Väter, Mütter, Mitglieder unserer Gesellschaft, die natürlich auch an Kaufkraft einbüßen. Und letztendlich steht hinter jedem Arbeitslosen oder jedem, der einen neuen Job sucht, ein persönliches Schicksal."

Bisher hat die Konzernspitze aber noch keine genauen Aussagen zu den einzelnen Standorten gemacht. Schon im kommenden Jahr soll der Stellenabbau abgeschlossen sein. Die Unternehmensspitze will die Aufgaben in günstigere Länder verlagern.

Rückblick: Demo im August

Video [aktueller bericht, 09.08.2024, Länge: 2:29 Min.]
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Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 08.10.2024.


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