Codewort "Ist Luisa hier?" soll in Saarbrücker Partyszene bekannter werden

"Ist Luisa hier?" – mit dieser einfachen Frage soll es künftig möglich sein, sich in der Saarbrücker Gastroszene schnell und diskret einer unangenehmen Situation zu entziehen. Einige Betriebe machen bereits mit.

Das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken hat einen neuen Anlauf für "Ist Luisa hier?" gestartet. Das Angebot wurde ursprünglich vom Frauennotruf Münster entwickelt, um Frauen aus unangenehmen Situationen zu helfen.

Die Hemmschwelle, sich an das Personal zu wenden, soll durch die Aktion sinken. "Alles, womit ich mich nicht wohlfühle, ist genug, um nach Luisa zu fragen", sagt Lisa Schneider, Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Sie und ihre Stellvertreterin Claudia Huber wollen das Projekt nach bisher gescheiterten Anläufen nun bekannter machen. Zuvor hatte man diese Aufgabe an den deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga weitergegeben. Im jetzigen Anlauf nimmt das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken die Projektwerbung selbst in die Hand und will das Projekt großflächig umsetzen.

Kontakt zur Saarbrücker Szene bereits hergestellt

"Es lief damals wegen Corona und Kommunikationsschwierigkeiten nicht so richtig an", sagt Schneider. Die Saar-Gastronomie hatte zeitweise mit vielen Herausforderungen zu kämpfen.

Nun seien die Gastronomiebetriebe mit längeren Öffnungszeiten sowie Cafés in Saarbrücken noch einmal angeschrieben worden. Außerdem gehen die beiden Frauenbeauftragten nun auch selbst in die Gastrobetriebe und laden vor Ort ein, sich am Projekt zu beteiligen, damit das Konzept möglichst weit bekannt wird.

Wie "Ist Luisa hier?" funktioniert

Ob im lauten Club oder im leisen Café – die drei Worte "Ist Luisa hier?" sollen es ermöglichen, ohne Nachfragen an einen sicheren Ort zu gelangen. Das Gastropersonal wird dafür geschult.

In sicherer Umgebung dürfen Frauen, die das Angebot in Anspruch nehmen, selbst entscheiden, welche Hilfe sie brauchen. Zum Beispiel könnten Freunde dazu gerufen werden oder eine Flucht durch die Hintertür ermöglicht werden.

Gastromitarbeiter sollen auch lernen, wie sie sich selbst schützen können.

Erster Schulungstermin bereits voll belegt

Das persönliche Gespräch habe bisher am meisten gebracht, sagt Schneider: "Es war vorher nicht die Zeit für das Thema. Jetzt, da alles wieder offen und das Leben wieder normal geworden ist, erhoffen wir uns größeres Interesse."

Laut dem Frauennotruf, der die Schulungen veranstaltet, liegen inzwischen 23 Anmeldungen von Beschäftigten aus der Gastroszene vor. Insgesamt fünf Gastrobetriebe haben sich als Projektteilnehmer registriert.

Stadt soll noch sicherer werden

Auch die Grünen begrüßen die Wiederaufnahme durch die Stadt. "Die Wichtigkeit solcher Präventionsprojekte wird schon daran ersichtlich, dass Gewalt gegen Frauen nach wie vor weit verbreitet ist", sagte Jeanne Dillschneider, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Saarbrücker Stadtrat.

In den Gastrobetrieben machen Plakate auf das Hilfsangebot aufmerksam. Ursprünglich für Frauen konzipiert, könne das Programm durchaus auch von Männern genutzt werden.

So sollen die Saarbrücker Partyszene sicherer und der persönliche Umgang respektvoller werden.

Über dieses Thema hat auch SR 1 am 10.08.2023 berichtet.

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