Polizeikosten: Das war vorige Saison das teuerste Fußballspiel im Saarland
Rund drei Millionen Euro musste das Saarland in der vergangenen Saison für Polizeieinsätze bei Fußballspielen ausgeben. Besonders Spiele in der Landeshauptstadt waren teuer. Die Deutsche Polizeigewerkschaft warnt, dass die Zahl der Einsatzstunden in der neuen Saison weiter steigen könnte.
Etwa 7000 Einsatzkräfte waren in der vergangenen Fußballsaison im Saarland zusammengerechnet im Einsatz. Größtenteils kamen sie aus dem Saarland, teilweise mussten aber auch Kräfte aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern hinzugezogen werden – und das alles kostet.
Knapp 45.000 Stunden waren die Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Würde man die Kosten anhand dieser geleisteten Einsatzstunden berechnen, ergäben sich laut der Landesregierung Kosten von rund drei Millionen Euro.
Spiele des FCS am teuersten
Allerdings beziehe sich die geleistete Einsatzzeit und der Aufwand nicht nur auf die Gefahrenabwehr bei dem Fußballspiel an sich, sondern auch auf andere Maßnahmen, zum Beispiel die Regelung des Verkehrs drumherum.
Die meisten Kosten gehen dabei auf die Spiele des FCS zurück. Das demnach teuerste Spiel war das des FCS gegen Dynamo Dresden im April. Allein die Polizeieinsätze kosteten hier 450.000 Euro.
Die Zahlen stammen aus der Antwort einer parlamentarischen Anfrage, die der parlamentarische Geschäftsführer Raphael Schäfer und die Abgeordnete Anja Wagner-Scheid von der CDU Ende Mai an die Landesregierung gestellt hatten. Sie hatten nach den Polizeieinsatzkosten für die Spiele des FCS, der SV Elversberg und des FC Homburg.
Polizeigewerkschaft warnt vor weiteren Einsatzstunden
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) im Saarland verweist in diesem Zusammenhang auf die Herausforderungen, vor die die Polizei durch die Einsätze bei den Fußballspielen gestellt werde. Man gehe davon aus, dass die Zahl der Einsatzstunden und der eingesetzten Beamtinnen und Beamten in der beginnenden Saison nochmals steigen würden.
Es sei fraglich, wie die Polizei das ohne zusätzliches Personal stemmen soll. Die Polizei müsse langfristig und nachhaltig gestärkt und stabilisiert werden. „Das geht am besten mit der von uns geforderten Zahl von 150 Neueinstellungen“, sagte der DPolG-Landesvorsitzende Markus Sehn. Eine weitere Steigerung werde zwangsläufig zu Ausfällen in anderen Bereichen führen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.07.2023 berichtet.