Nur wenige Banken geben Zinsen fürs Ersparte – wie sollten Kunden reagieren?

Ende vergangener Woche hat die Europäische Zentralbank erneut die Zinsen erhöht: Banken erhalten für Geld, das sie bei der EZB parken, jetzt 3,75 Prozent Zinsen. Allerdings geben viele Volksbanken und Sparkassen diese Zinsen auf dem Tagesgeld bisher nur sehr zögerlich an ihre Kunden weiter. Wie Verbraucher darauf am besten reagieren.

Vom kräftigen Zinsanstieg profitieren: Das ist das Ziel vieler Sparerinnen und Sparer. Doch viele Genossenschaftsbanken und Sparkassen sperren ihre Kundinnen und Kunden bislang von den stark gestiegen Zinsen aus.

Nach einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox bieten beide bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro im Schnitt jeweils nur 0,36 Prozent Zinsen auf die Ersparnisse ihrer Kundinnen und Kunden auf Tagesgeldkonten. Bei allen anderen Banken in Deutschland hingegen bekommen sie durchschnittlich 1,31 Prozent Zinsen – also fast einen Prozentpunkt mehr. 

Wenig Zinsen auf Einlagen? "Nicht mehr zeitgemäß"

Ein Trend, den auch Verbraucherschützer verstärkt beobachten. "Man muss eben vergleichen. Es ist in gewisser Weise auch nachvollziehbar, dass Banken, die vielleicht keine Filiale vor Ort haben, etwas bessere Konditionen haben. Aber es ist keinesfalls mehr zeitgemäß, wenn man wirklich sehr, sehr wenig Zinsen, fast gar keine Zinsen mehr auf seine Einlage bekommt", sagt Thomas Beutler von der Verbraucherzentrale des Saarlandes.

Bei der Bilanzpressekonferenz der saarländischen Sparkassen vor drei Wochen zeigten sich die Vorstände nach wie vor zurückhaltend beim Thema Guthabenzinsen. „Die Angebote, die es im Moment gibt, sind eher als Lockangebote zu bezeichnen", so der Chef der Saarbrücker Sparkasse, Frank Saar. Sie seien nach oben gedeckelt oder würden nur für einige Monate gelten. "Das wird der Markt richten, also hier wird sich Angebot und Nachfrage weiter entwickeln und dann werden wir nochmal höhere Zinsen auf der Einlagenseite sehen.“

Verbraucherschützer rät: Angebote im Netz vergleichen

Verbraucherschützer raten dennoch, sich im Netz nach Angeboten von Direktbanken umzuschauen. Dort sei eine Verzinsung von über drei Prozent möglich, sagt Beutler. „Viele Banken gehen jetzt wieder auf Kundenfang mit Lockzinsen, ganz klar." Das sei aber auch völlig legitim. Beutler rät, die Konditionen genau im Blick zu behalten und die Bank gegebenfalls wieder zu wechseln, falls sich diese ändern sollten.

Wer also dauerhaft höhere Sparzinsen auf dem Tagesgeld will, sollte in Sachen Bankverbindung in Zukunft flexibel sein.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Nachmitag" am 31.07.2023 berichtet.

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