Ludwigsparkstadion Saarbrücken (Foto: IMAGO / Fussball-News Saarland)

Was passiert mit den "Kuhweiden" im Ludwigspark?

Kai Forst   09.09.2023 | 08:34 Uhr

Wer bei Heimspielen des 1. FC Saarbrücken einen Stehplatz ergattern will, hat oft Pech. Denn die günstigeren Karten gehen fast komplett an Dauerkartenbesitzer. Das sorgt für Unmut unter Fans. Immer wieder fordern sie, die freien Flächen auf der Nordtribüne, die sogenannten Kuhweiden, in Stehplätze umzuwandeln. Doch die Stadt als Eigentümerin sieht das anders.

Die sogenannten „Kuhweiden“ auf der Nordtribüne des Ludwigsparks sind den Fans des 1. FC Saarbrücken schon lange ein Dorn im Auge. Doch nicht nur optisch lassen die abschüssigen Freiflächen auf den unteren Rängen derzeit Unmut aufkommen.

Denn Fans beklagen, dass es viel zu wenige Stehplätze im Ludwigspark gibt. Und tatsächlich: Eine Anfrage beim 1. FC Saarbrücken ergab, dass die Stehplätze derzeit fast gänzlich an die Dauerkartenbesitzer gingen. Für die übrigen Fans bleiben oft nur die teuren Sitzplätze.

Daher fordern viele, dass die freien Flächen auf der Nordtribüne doch endlich zu Stehplätzen umgebaut werden sollten. Der Verein als Mieter des Stadions würde das begrüßen: „Wir als FCS stünden einer Erweiterung der Stadionkapazität positiv gegenüber“, heißt es auf eine SR-Anfrage.

"Nachhaltige Entwicklung ist machbar"

Und was sagt die Stadt als Eigentümerin des Stadions zum Umgang mit den „Kuhweiden“? „Eine nachhaltige Entwicklung der Nordtribüne ist aus unserer Sicht machbar“, teilte Pressesprecher Thomas Blug mit. Aber: „Nicht nachhaltig wäre ein kurzfristiger Ausbau der nicht bebauten Flächen des Unterrangs.“

Die zusätzlich unüberdachten Plätze auf dem Unterrang der Nordtribüne würden in der 2. Liga nicht von der DFL anerkannt, sagt Blug weiter. Bei einer Ausweitung der Gesamtkapazität wäre zudem ein komplexes und langwieriges Genehmigungsverfahren notwendig“.

Eine reine Umwandlung der „Kuhweiden“ in Stehplätze wird es also so nicht geben. Und was genau eine „nachhaltige Entwicklung“ bedeutet, ließ die Stadt auch offen. In der Vergangenheit war zumindest schon einmal von klimafreundlichen Photovoltaik-Anlagen die Rede.

Fokus Zweitligatauglichkeit

Doch der Fokus der Stadt liegt derzeit eher auf einem anderen Aspekt. Denn Fakt ist: Im Falle eines Aufstiegs ist eine Zweitligatauglichkeit laut Blug „noch nicht vollständig gegeben“. Zwar sei die notwendige Aufrüstung des Flutlichts bereits vorgenommen worden.

Allerdings hapert es noch an der Überdachung. „Wir erarbeiten derzeit mögliche Varianten, um die von der DFL in der 2. Bundesliga geforderte Vollüberdachung des Stadions zu gewährleisten. Der Unterrang der Nordtribüne ist bislang nicht überdacht“, so der Stadt-Pressesprecher.

Keine Aussagen zu Kosten und Stehplätzen

Kosten für Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Zweitligatauglichkeit können laut Blug auf der Basis des heutigen Planungs- und Abstimmungsstandes derzeit noch nicht beziffert werden.

Auch eine Aussage über die Auswirkung auf die Gesamtzahl der Stehplätze, sei derzeit nicht seriös. „Wir müssen zu den verschiedenen Varianten zunächst weitere Abstimmungsgespräche mit dem FCS führen.“

Über dieses Thema berichtete die SR 3-Rundschau am 09.09.2023.


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