LSVS-Präsident: Noch zu früh für Schlussstrich
Ein Jahr nach Bekanntwerden der Millionenaffäre beim Landessportverband Saar hat der neue Präsident des Verbandes Adrian Zöhler eingeräumt, dass es noch zu früh sei, um einen Schlussstrich zu ziehen.
Nach einem Jahr immer neuer Hiobsbotschaften kämpft der LSVS darum, verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Dies werde nur gelingen, so der neue Präsident Adrian Zöhler, wenn es in Zukunft klare Zuständigkeiten sowie eine transparente Geschäfts- und Finanzordnung gebe.
Es sei klar, die Selbstbedienungsmentalität in der Vergangenheit müsse Konsequenzen haben. Der Verband sei derzeit dabei, Regressforderungen an frühere Präsidiumsmitglieder zu prüfen. Das Verteilen von Schecks nach Gutsherrenart, so Zöhler, werde es mit ihm definitiv nicht mehr geben. Darüber hinaus schloss der neue LSVS-Chef auch eine umfassende Änderung der gesetzlichen Grundlagen für den Saar-Sport nicht mehr aus.
So sei eine Einbeziehung des Landtags in die finanzielle Kontrolle für ihn ein denkbarer Weg. Eine Strukturkommission, der er als Präsident ganz bewusst nicht angehöre, müsse dazu jetzt die entsprechenden Vorschläge entwickeln.
Vier-Gänge-Menu war Arbeitsessen
Das kürzlich servierte Vier-Gänge-Gratis-Menu mit edlen Speisen für das neue LSVS-Präsidium bezeichnete Zöhler als einen Fehler. Das Präsidium habe inzwischen beschlossen, die entstandenen Kosten vollständig aus eigener Tasche zu bezahlen.
Im Übrigen gehe er fest davon aus, dass der beantragte neue Millionenkredit bei der SaarLB bewilligt werde. Wenn nicht, sei der Verband am Ende und müsse in seiner jetzigen Form abgewickelt werden.
Derzeit ist die Liquidität durch einen Überbrückungskredit des Landes bis März 2019 gesichert. Mit Blick auf die Altersversorgung der bisherigen LSVS-Mitarbeiter konnte der Verband mit der Zusatzversorgungskasse des Saarlandes (ZVK) eine Einigung erzielen. Dafür werden noch einmal rund 1,6 Millionen Euro fällig.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 20.12.2018 berichtet.