LSVS-Affäre: Es regt sich Widerstand in den Verbänden
Auf politischer Ebene hat die Finanzaffäre beim Landessportverband mit dem Rücktritt Klaus Meisers als Landtagspräsident bereits ein Beben ausgelöst. Innerhalb der Sportverbände werden die Forderungen immer lauter, dass sich im LSVS-Präsidium grundlegend etwas ändern muss.
Noch hält sich der Großteil der saarländischen Sportverbände mit Kritik am Landessportverband für das Saarland um Präsident Klaus Meiser zurück. Offene Rücktrittsforderungen an der Verbandsspitze gibt es höchstens hinter vorgehaltener Hand. Wohl auch, weil die mitgliederstarken Verbände selbst im Präsidium vertreten sind. Zudem scheint die Befürchtung groß, dass diejenigen, die jetzt Dinge in Frage stellen, später abgestraft werden. Dann nämlich, wenn wieder Zuschüsse verteilt werden.
Doch nicht alle Verbände bleiben in Deckung, einige drängen auf Reformen an der Spitze des Landessportverbandes. Der Rücktritt von SPD-Politiker Eugen Roth als Präsidiums-Mitglied geht ihnen nicht weit genug. Jörg Aumann, Präsident der saarländischen Radsportler, verlangt grundsätzliche und tiefgehende Änderungen beim LSVS. „Die ganzen Strukturen müssten einmal komplett auf den Prüfstand gestellt werden“, sagte Aumann.
"Wir sind kein Trödelladen"
Der Präsident des Badminton-Verbands, Frank Liedke, fordert zudem professionellere Strukturen. Innerhalb des LSVS müsse vieles umgestellt werden, damit die Arbeit des Verbands in Zukunft transparenter nachvollziehbar sei. „Wir sind kein kleiner Trödelladen, sondern ein mittelständisches Unternehmen. Da gibt es andere Reihenfolgen und das sollten wir jetzt angehen“, kritisierte Liedke die Arbeit der LSVS-Spitze.
Forderungen nach Rücktritt des LSVS-Präsidenten
Noch offensiver war zuletzt die Kritik von einem der größten Vereine im Saarland, dem Alt-Saarbrücker Turn- und Sportverein e.V. (ATSV). Der erste Vorsitzende Stephan Schaeidt forderte jüngst den Rücktritt des kompletten Präsidiums. Laut Satzung sei es für den Haushalt des LSVS verantwortlich und müsse sich dieser Verantwortung auch stellen. Bislang hat aber lediglich Eugen Roth (SPD) mit seinem Rücktritt Konsequenzen gezogen. Die Stimmen, die auch den Rücktritt des LSVS-Präsidenten fordern, werden immer lauter. So ist für SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn ein personeller Neuanfang beim LSVS unausweichlich. Für Grünen-Chef Markus Tressel schade die LSVS-Affäre „zweifellos dem Ansehen des saarländischen Sports“. Bis zu einer konsequenten Aufklärung der Untreue-Vorwürfe sollte Klaus Meiser sein Amt als LSVS-Präsident ruhen lassen.