Verzögerungen beim Lärmaktionsplan in Saarbrücken

Verzögerungen beim Lärmaktionsplan in Saarbrücken

Mit Informationen von Lisa Krauser   10.12.2024 | 19:38 Uhr

Die Stadt Saarbrücken muss mit einer Klage der Deutschen Umwelthilfe rechnen, wenn sie nicht zeitnah einen neuen Lärmaktionsplan vorlegt. Die gesetzliche Frist ist eigentlich seit Juli abgelaufen. Am Dienstag hat der Stadtrat über den Plan beraten, fertig wird er aber wohl frühestens im kommenden Sommer.

Wo ist der Lärm, insbesondere durch den Straßenverkehr, besonders hoch und was kann dagegen getan werden? Darauf liegt der Fokus beim Lärmaktionsplan, der seit 2008 gesetzlich verpflichtend ist und alle fünf Jahre aktualisiert werden muss.

Bis Juni dieses Jahres hätten die Städte und Gemeinden die aktualisierten Pläne vorlegen müssen. Damit hinkt die Stadt Saarbrücken bereits ein halbes Jahr hinterher, kritisiert Robin Kulpa von der Deutschen Umwelthilfe gegenüber dem SR.

Video [aktueller bericht, 10.12.2024, Länge: 3:06 Min.]
Saarbrücken droht eine Klage wegen nicht aktualisiertem Lärmschutzplan

Der Verein hat angekündigt, dass er gegen Saarbrücken und 20 andere Kommunen rechtlich vorgehen will.

Verzögerung wegen "hohen Abstimmungsbedarfs"

Die Stadt Saarbrücken begründet die monatelange Verspätung auf SR-Anfrage mit hohem Abstimmungsbedarf zwischen der Stadt und den Straßenverkehrsbehörden. Der Entwurf wurde am Dienstagabend im Stadtrat behandelt. Vor Sommer 2025 sei aber nicht mit einem fertigen Lärmaktionsplan für Saarbrücken zu rechnen.

Als Maßnahmen, um den Lärm zu reduzieren, setzt die Stadt unter anderem auf Tempo-30-Zonen, planerische Gesamtkonzepte oder auch den Einbau von Flüsterasphalt – den allerdings auch nur dort, wo Straßen sowieso umfassend saniert werden müssen.

Im Gespräch ist derzeit unter anderem, die Breite Straße in Malstatt und die Deutschherrenstraße zur Tempo 30 Zone zu machen.

Über dieses Thema berichtete die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 10.12.2024.


Mehr zu Lärm und Lärmschutz

Erneute Lkw-Zählung
Lkw-Verkehr auf der Lebacher Straße in Saarbrücken weiter hoch
Auf der Lebacher Straße in Saarbrücken sind immer noch zu viele Lkw unterwegs. Das geht aus den ersten Ergebnissen einer erneuten Zählung das Stadtteilvereins „Malstatt – gemeinsam stark“ hervor. Damit will der Verein den Druck auf die Politik erhöhen, das Thema Lkw-Fahrverbotszone wieder aktiv anzugehen.

Klimaaktivisten forden Rückbau
Für Lärmschutz und Tempo 60: Rund 250 Menschen protestieren auf A620
Am Wochenende war die A620 in Saarbrücken teils voll gesperrt. Dort wurde die Werderbrücke wieder montiert. Rund 250 Menschen nutzten die Sperrung am Sonntag für eine Protestaktion.

Erprobte Technik aus den Niederlanden
Innovative Schallschutzwand für die A620
Rund 100.000 Fahrzeuge fahren jeden Tag über die Stadtautobahn in Saarbrücken. Baustellen auf der A620 bekommen die Verkehrsteilnehmer durch Behinderungen oder Staus zu spüren. Seit Mai wird auf einem Teilstück der Stadtautobahn gebaut. Ein Schallschutzsystem aus den Niederlanden soll für weniger Lärmbelästigung sorgen.

Viel befahrene Straßen im Fokus
Völklingen arbeitet an neuem Lärmschutzkonzept
Lärm kann krank machen. Besonders betroffen sind da etwa Industriestädte wie Völklingen. Die Stadt überarbeitet noch bis Ende des Jahres ihren Lärmaktionsplan. Dabei stehen vor allem viel befahrene Straßen im Fokus.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja