Kramp-Karrenbauer für Kopftuchverbot
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ist für ein Kopftuchverbot von Lehrerinnen und Richterinnen. In den Bereichen der Gesellschaft, die unsere Werte in besonderer Weise repräsentieren, könne von Amtsträgern ein Kopftuch nicht getragen werden, so die CDU-Politikerin.
In der im September erscheinenden Monatszeitung „Herder Korrespondenz“ äußerte sich nun auch die saarländische Ministerpräsidentin zu den Diskussionen um das Kopftuchverbot. Im Interview sagte Kramp-Karrenbauer, dass das islamische Kopftuch ein "ambivalentes Symbol" sei: Es sei Ausdruck religiöser Tradition, stehe für viele aber auch für die Unterdrückung der Frau. Daher sende es etwa an Schülerinnen aus einem patriarchalen Elternhaus ein falsches Signal.
"Deutschland ist ein christlich geprägtes Land"
Kramp-Karrenbauer verteidigte zugleich das Aufhängen von Kreuzen in Gerichtssälen. „Das Kreuz verdeutlicht, dass der Mensch nicht das Maß aller Dinge ist.“ Die NS-Justiz habe gezeigt, was es bedeute, wenn sich der Mensch zum absoluten Richter mache. „Deswegen hat es für mich keinen Sinn, das Kreuz generell aus Gerichtssälen zu verbannen“, so Kramp-Karrenbauer.
Sie würdigte das Verhältnis von Staat und Religion in Deutschland, das von Dialog und Kooperation geprägt sei. Wünschenswert sei es, auch mit den Muslimen zu Verträgen nach dem Vorbild der Staatsverträgen mit den Kirchen zu kommen. Zugleich rief sie dazu auf, selbstbewusst zu betonen, dass Deutschland ein christlich geprägtes Land sei. "Das hindert uns nicht daran, den Menschen, die zu uns kommen, auch das Recht einzuräumen, ihren Glauben zu leben."