Ansicht der App „Alocalo“ auf einem Smartphone (Foto: unsplash, Alocalo, SR/Knöbber)

Start-up Alocalo muss in die Insolvenz

  03.11.2023 | 18:29 Uhr

Das Ziel war groß: Das Friedrichsthaler Start-up Alocalo wollte eine regionale Alternative zu Amazon und Co bieten – erhielt sogar eine EU-Förderzusage in Millionenhöhe. Jetzt musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Zumindest für die Idee könnte es aber noch eine Zukunft geben.

Es ist ein Schicksal, das viele – auch vielversprechende – Start-ups durchlaufen: Auf dem Weg in die Gewinnzone geht irgendwann die Luft aus. Das ist nun auch dem E-Commerce Unternehmen Alocalo aus Friedrichsthal so ergangen.

"Als typisches Start-up-Unternehmen in 2021 gegründet, befand sich Alocalo noch in der Wachstumsphase und war überwiegend von Fremdmitteln abhängig", teilte der Insolvenzverwalter Jan-Michael Lippe dem SR auf Anfrage mit. In dieser Phase sei es jedoch schwierig gewesen, Gelder einzufordern.

"Das ist letztlich gescheitert, sodass sich die Geschäftsleitung der Alocalo GmbH gezwungen sah, einen Insolvenzantrag zu stellen."

Förderzusage der EU über 2,3 Millionen Euro

Das Jungunternehmen hat neben einem Online-Shop für regionale Händler auch eine Browser-Erweiterung entwickelt, die beim Online-Shopping in typischen Portalen wie Amazon, Zalando und Co gleich regionale Alternativen vom Händler vor Ort anzeigt. Dabei kam auch eine selbstlernende künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Die Idee dahinter war so vielversprechend, dass das aus der Hochschule für Technik und Wirtschaft ausgegründete Unternehmen im vergangenen Jahr eine Förderzusage der EU über 2,3 Millionen Euro gewann.

Gibt es noch Hoffnung?

Von den bewilligten 2,3 Millionen ist nach Angaben von Lippe rund eine Million abgerufen worden, der Rest verfällt nun. Dennoch gebe es noch Hoffnung für das Unternehmen: "Ich bin zuversichtlich, zumindest die Idee der Alocalo zu erhalten und im Rahmen eines Verkaufsprozesses zu verwerten. Erste Interessenten haben sich bereits gemeldet", so Lippe.

Von den knapp 30 Beschäftigten habe die Mehrheit schon gekündigt. Wenn sich jedoch tatsächlich ein Interessent findet, könnten die Arbeitsplätze der übrigen möglicherweise noch gerettet werden.


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