Wieder kein Exzellenzcluster für Saarbrücker Informatik

Wieder kein Exzellenzcluster für Saarbrücker Informatik

  02.02.2024 | 11:42 Uhr

Die Informatik der Saar-Uni ist mit ihrer Bewerbung zur Exzellenzstrategie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgefallen. Einen positiven Bescheid gab es hingegen für KI-getriebene Forschung zu Medikamenten.

Schlechte Nachrichten für die Informatik der Universität des Saarlandes: Wie das Wissenschaftsministerium mitteilte, fiel ihre Bewerbung „Anthropic Informatics“ für ein gefördertes Exzellenzcluster bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) durch. Schon im letzten Wettbewerb 2018 hatte man den Exzellenzcluster verloren. Zuerst hatte die Saarbrücker Zeitung darüber berichtet.

„Leider hat sich die Antragsskizze der Informatik in einem harten Wettbewerbsumfeld nicht durchsetzen können“, erklärte Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD). Jetzt sollen die Ursachen dafür analysiert werden.

„Denn ich bin fest davon überzeugt, dass das Exzellenzpotenzial der Informatik als wissenschaftlichem Aushängeschild der Universität des Saarlandes zusammen mit unseren herausragenden außeruniversitären Einrichtungen vorhanden ist.“

Thomé: „Ein Stück weit enttäuschend“

Der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Saarland (IHK), Frank Thomé, nannte die Entscheidung der DFG „ein Stück weit enttäuschend“. Denn dadurch dürfe die Saar-Uni den Titel „Exzellenz-Universität" nicht führen. Die Informatik habe „über viele Jahre wissenschaftliche Exzellenz der Spitzenklasse aufgebaut“.

Der nächste Hochschulentwicklungsplan zwischen Landesregierung und Universtität müsse nun eine Antwort auf die Frage finden, wie die Spezialisierung der Saar-Uni zielgerichtet ausgebaut werden kann. „Dabei darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass die aus Landesmitteln finanzierte Universität in Forschung und Lehre auch dem Bedarf der hiesigen Wirtschaft entsprechen muss.“

Zustimmung für KI-getriebene Medikamentenforschung

Einen positiven Bescheid gab es für einen anderen Forschungsbereich: Bei „nextAID³“ geht es um die durch Künstliche Intelligenz getriebene Entdeckung und Entwicklung von Wirkstoffen für Medikamente.

Nach eigenen Angaben darf die Saar-Uni hierfür nun einen Vollantrag stellen, ist also im Bewerbungsverfahren eine Runde weiter. Von Weizsäcker sicherte weitere finanzielle Unterstützung zu.

„nextAID³“ plant nach Angaben der Universität im Bereich NanoBioMed neue und innovative Wege, um die Wirkstoffforschung und -entwicklung mit Hilfe von KI voranzutreiben. Das interdisziplinäre Forscherteam wird von den Professorinnen Anna Hirsch, Martina Sester und Andrea Volkamer geleitet.

Die Exzellenzstrategie

Die DFG hatte aus 143 Antragsskizzen 41 für die nächste Runde ausgewählt. Das Team um „nextAID³“ hat nun bis August Zeit, einen Vollantrag zu stellen. Die künftigen Exzellenzcluster sollen dann am 22. Mai 2025 vorgestellt werden.

Die Förderung startet zum 1. Januar 2026. Insgesamt beläuft sich die Förderung für diese Cluster durch Bund und Länder auf 539 Millionen Euro über sieben Jahre. Jedes der bis zu 70 Cluster kann zwischen drei und zehn Millionen Euro pro Jahr erhalten.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 02.02.2024 berichtet.


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