Saar-IHK fordert Kurswechsel bei Wirtschaftspolitik
Die Stimmung in der saarländischen Wirtschaft ist schlecht. Die Bundesregierung hat aus Sicht der IHK viel Vertrauen verloren. Das wirkt sich auch auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen aus.
Zwei Drittel der saarländischen Unternehmen leiden unter steigenden Geschäftsrisiken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK), an der knapp 400 Unternehmen mit rund 90.000 Beschäftigten teilgenommen haben. Besonders betroffen sei dabei der Industriesektor. Hier gaben 74 Prozent einen starken Anstieg an.
"Deutliches Alarmsignal"
Hauptkritikpunkt der Unternehmen sind zum ersten Mal die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Ampel-Koalition habe viel Vertrauen in der Wirtschaft verloren, kritisierte Hauptgeschäftsführer Frank Thomé.
"Das ist ein deutliches Alarmsignal, das die Politik aufrütteln muss, denn Unsicherheit ist Gift für Investitionen, Wachstum und Beschäftigung." Zudem würden der Fachkräftemangel, die Energiesicherheit und die hohen Preise sowie die Arbeitskosten den saarländischen und deutschen Standort belasten.
Kaum Investitionen geplant
Nur gut jedes zehnte Unternehmen will deshalb laut IHK seine Investitionen innerhalb der kommenden zwölf Monate steigern. 38 Prozent gingen dagegen von sinkenden Investitionen aus. Auch die Einstellungsbereitschaft leide darunter.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thomé fordert von der Bundesregierung einen schnellen Kurswechsel und eine breit angelegte Reformagenda zur Verbesserung der Standortbedingungen. "Andernfalls wird es nicht gelingen, das Wachstum signifikant zu steigern und den Wohlstand in unserem Land zu sichern."
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 06.03.2024 berichtet.