Fahne mit dem Logo der IG Metall bei einer Kundgebung (Foto: IMAGO / Markus Matzel)

IG Metall will sieben Prozent mehr Lohn für Beschäftigte in Metall- und Elektroindustrie

  09.07.2024 | 17:07 Uhr

Sieben Prozent mehr Geld verlangt die IG Metall in den Verhandlungen mit der Metall- und Elektroindustrie. Die Beschäftigten hätten weiterhin mit den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten zu kämpfen. Die Arbeitgeber bezeichneten die Forderung als „aus der Zeit gefallen“.

Die IG Metall hat ihre Forderung nach sieben Prozent mehr Geld für die deutsche Metall- und Elektroindustrie offiziell beschlossen. Das teilte der Vorstand der Gewerkschaft am Dienstag nach einer Sitzung in Essen mit. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll demnach bei zwölf Monaten liegen. Für Auszubildende verlangt die IG Metall einen Festbetrag von 170 Euro im Monat zusätzlich.

Die Gewerkschaft begründet ihre Entscheidung mit den hohen Lebenshaltungskosten: „Die Steigerungen und Einmalzahlungen des letzten Tarifabschlusses sind verbraucht. Jetzt haben die Beschäftigten mit sieben Prozent mehr Geld einen verlässlichen Dauerausgleich verdient.“ Zudem solle so die Kaufkraft gestärkt und die Konjunktur gestützt werden.

Arbeitgeber sehen wenig finanziellen Spielraum

Die Arbeitgeber hingegen sehen wenig finanziellen Spielraum – so lasse die angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland keine großen Lohn- und Gehaltserhöhungen zu.

„Die Forderung der IG Metall wirkt für uns wie aus der Zeit gefallen. Mitten in der Rezession der Metall- und Elektro-Industrie stellt die Gewerkschaft eine der höchsten Entgeltforderungen der jüngeren Vergangenheit auf. Und das, obwohl sie selbst vor der Deindustrialisierung warnt“, sagte Oswald Bubel, Präsident des Verbands der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes.

Man verstehe die Lage der Beschäftigten, die unter den Preissteigerungen litten, die Stärkung des Standorts müsse aber im Fokus stehen. Die Produktion in Metall- und Elektroindustrie liege 14 Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau von 2018 und sinke weiter.

Verhandlungen für September angesetzt

Bundesweit geht es um einen der größten Flächenverträge mit rund 3,9 Millionen Beschäftigten. Die ersten Tarifverhandlungen finden nach Angaben der IG Metall Mitte September statt. Der gültige Vertrag ist zum 30. September gekündigt, die Friedenspflicht endet am 28. Oktober. Danach muss mit Warnstreiks gerechnet werden.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 09.07.2024 berichtet.


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