Hochwasserschutz stellt Nalbach vor finanzielle Herausforderungen
Das Thema Hochwasserschutz beschäftigt im Saarland viele Städte und Gemeinden - so auch die Gemeinde Nalbach. Wegen der Lage im Tal müsse man sich besonders vor Überschwemmungen schützen. Dabei gibt es allerdings einige Herausforderungen.
Um sich vor den Folgen von großen Regenmengen zu schützen, hatten die Gemeinde Nalbach und das Land 450.000 Euro in den Hochwasserschutz am Aschbach im Ortsteil Piesbach investiert. Doch schon beim ersten Regen Anfang des Jahres gab es größere Schäden.
Zugeständnisse für den Hochwasserschutz
Bis heute stehe noch nicht fest, ob die Fehler bei der Planung oder beim Bau gemacht wurden, heißt es von der Gemeinde. Klar sei aber, dass die Häuser zu nah am Bach gebaut worden seien, wodurch dieser über Jahrzehnte immer weiter eingeengt worden sei.
Die Planung beim Hochwasserschutz sei dadurch immens schwierig gewesen und eine fachliche naturgemäße Renaturierung sei laut dem parteilosen Bürgermeister von Nalbach, Peter Lehnert, nicht möglich gewesen.
Dafür sieht er eine gewisse Verantwortung auch bei den Bürgerinnen und Bürgern. Sie müssten zugunsten des Hochwasserschutzes Zugeständnisse machen, etwa Mauern und andere Hindernisse entfernen, damit der Bachlauf wieder mehr Platz bekomme.
Hochwasserschutz beansprucht Gemeinde-Haushalt
Die Kosten für die Reparatur und die neuen Maßnahmen werden wohl weitere 50.000 bis 70.000 Euro betragen, erwartet Lehnert. Das werde sich im kommenden Jahr im Haushalt der Gemeinde bemerkbar machen.
Er befürchtet, dass der Gemeinde das Geld an anderer Stelle fehlen würde, etwa für den Bau eines Kindergartens oder einer Schule. "Hier müssen wir abwägen in Zukunft - was können wir wie für unsere Bürgerinnen und Bürger noch umsetzen und wie setzen wir Prioritäten?"
Tal-Lage Herausforderung für Gemeinde
Starker Regen ist für die Gemeinde schon wegen ihrer Lage eine Herausforderung. Viele der Ortsteile liegen im Tal, in das 23 Bäche fließen. Das neue Hochwasserschutzkonzept der Gemeinde sieht vor, besonders gefährliche Stellen zu entschärfen.
Der Bürgermeister wünscht sich dahingehend mehr Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern. Es seien die kleinen Maßnahmen, die schon einiges bewirken. Die Gemeinde will die Bürger noch über die Möglichkeiten informieren.
Doch auch wenn Nalbach wie andere Gemeinden beim Hochwasserschutz anpackt, ist man sich dort sicher: Sollte ein Starkregen wie im Ahrtal im Jahr 2021 kommen, werden die Maßnahmen den Rettungskräften letztlich nur mehr Zeit für die Evakuierung verschaffen.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 05.09.2023 berichtet.
