Heusweiler will raus aus dem eGo Saar: Das Chaos am Wahlabend habe das Fass zum Überlaufen gebracht, sagte der Heusweiler Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) dem SR. Dass stundenlang keine Wahlergebnisse abrufbar waren, sei sehr ärgerlich.
Er wolle nicht alles schlechtreden, es gebe aber schon seit Jahren immer wieder Probleme, die der eGo nicht löse – trotz immer mehr Personal. Das bedeute auch höhere Kosten für die Kommunen. Heusweiler zahle derzeit pro Jahr rund 30.000 Euro Umlage.
Viele Kommunen unzufrieden mit eGo Saar
Nach SR-Informationen sind viele Kommunen mit dem Verband unzufrieden – vereinzelt war ein möglicher Austritt schon Thema im Gemeinderat. Laut Redelberger kann Heusweiler frühestens zum Jahresende 2026 aus dem Verband austreten.
Der Geschäftsführer des eGo Saar, Stephan Thul, kündigte auf SR-Anfrage an, das Gespräch mit der Gemeinde Heusweiler zu suchen. Ein Austritt sei problematisch, weil für Heusweiler Dienstleistungen wegfallen würden wie das digitale Standesamt – also etwa die Eintragung von Geburt oder Hochzeit. Auch das vom eGo verantwortete Breitbandnetz der Verwaltungen im Saarland könne die Gemeinde dann nicht mehr nutzen.
Digitaldienstleister für alle Saar-Kommunen
Bislang sind alle 64 Kommunen, Kreise und kommunalen Verbände im Saarland Mitglied in dem Zweckverband. Er kümmert sich um viele Aufgaben der Digitalisierung. Nach eigenen Angaben vernetzt er die Kommunen untereinander, bietet verschiedene digitale Lösungen wie Ratsinformationssysteme, ein zentrales Portal für Bürgerdienste oder eben die gemeinsame Wahlsoftware an und ist zum Beispiel auch Projektträger beim Breitbandausbau an den Schulen.
Über dieses Thema hat auch die SR info-Rundschau am 14.06.2024 berichtet.