Glasfaserkabel vor einer Speedpipe (Foto: picture alliance/Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Glasfaseranschlüsse für mehr als 300.000 Saar-Haushalte

mit Informationen von Karin Mayer   11.03.2021 | 14:26 Uhr

Die Deutsche Glasfaser will ab Sommer mehr als 300.000 saarländische Haushalte mit direkten Glasfaseranschlüssen versorgen. Der Fokus liegt laut Auskunft des Anbieters dabei auf dem ländlichen Raum. Die Arbeiten werden voraussichtlich Jahre dauern.

Die mehr als 300.000 Haushalte, die einen Anschluss bekommen sollen, entsprechen laut der Deutschen Glasfaser etwa zwei Drittel aller Haushalte im gesamten Saarland. Mehr als 500 Millionen Euro investiert die Unternehmensgruppe, zu der das saarländische Telekommunikationsunternehmen Inexio gehört, in den großflächigen Ausbau von FTTH-Glasfasernetzen ("Fiber To The Home" – Glasfaser bis ins Haus).

Unterstützung der Bürger gefragt

Das Ganze geschieht "ohne Einsatz von Steuergeldern", betont Thorsten Dirks, CEO von Deutsche Glasfaser. "Mit zahlreichen Städten und Gemeinden im Saarland haben wir bereits Kooperationsvereinbarungen geschlossen. Das zeigt, dass die zügige Glasfaserversorgung des Landes möglich ist", so Dirks.

Nach Unternehmensangaben haben unter anderem Friedrichsthal, Perl und Nonnweiler solche Kooperationen bereits geschlossen. Anschließend ist der Vertrieb gefordert: Nur wenn 40 Prozent der Haushalte einen Internetvertrag mit der Deutschen Glasfaser abschließen, will der Netzanbieter kostenlos Anschlüsse in den Orten für die Haushalte verlegen. Das Unternehmen betont deshalb, dass es bei der Umsetzung auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen ist. 

Ziel digitale Modellregion

Die Deutsche Glasfaser hatte im vergangenen Jahr Investorengelder in Höhe sieben Milliarden Euro eingesammelt. Ziel sind sechs Millionen Glasfaseranschlüsse in Deutschland.

Das Engagement von Deutsche Glasfaser eröffne dem Saarland die Chance, zu einer digitalen Modellregion in Deutschland zu werden, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Gemeinsam mit den Kommunen müsse nun ein Weg für die zahlreichen geplanten Glasfaserprojekte geebnet werden. "Dafür brauchen wir vor allem schlanke Genehmigungsverfahren vor Ort und einen breiten Einsatz moderner Verlegemethoden", fordert Hans.

Saarland bislang Schlusslicht

Bislang liegt das Saarland beim Glasfaserausbau bundesweit zurück. Nur 2,6 Prozent aller saarländischen Haushalte surfen via Glasfaser durchs Netz. Das ging aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion im vergangenen Jahr hervor.

Im vergangenen Oktober hatte Inexio bereits angekündigt, 327 Schulen im Saarland mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Diese Anschlüsse sollen spätestens im Laufe des Jahres 2022 genutzt werden können.

Über dieses Thema hat auch die SR3-Rundschau vom 11.03.2021 berichtet.

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