Enorme Zustimmung der Ford-Beschäftigten für Sozialtarifvertrag
Ein deutliches "Ja" zum Sozialtarifvertrag bei Ford Saarlouis: Mit einer „gigantischen Zustimmung“ von 93,28 Prozent haben die rund 3600 IG Metall Mitglieder für den ausgehandelten Vertrag gestimmt. Der Sozialtarifvertrag sieht unter anderem die Weiterbeschäftigung von 1.000 Ford-Mitarbeitern bis 2032 vor. Er soll bereits am 29. Februar in Kraft treten.
Die vor zwei Wochen unterbrochene Betriebsversammlung bei Ford in Saarlouis ist am Donnerstag fortgesetzt worden. Rund 3600 Mitglieder der IG Metall waren dabei aufgerufen, über den von Betriebsrat, Gewerkschaft und Ford-Geschäftsführung ausgehandelten Sozialtarifplan abzustimmen.
Der sieht unter anderem die Weiterbeschäftigung von 1000 Ford-Mitarbeitern bis Ende 2032, eine verlängerte Focus-Produktion, sowie beim Verlassen des Unternehmens, Abfindungen und Prämien vor.
"Kampf hat sich gelohnt"
Und die Zustimmung ist laut IG Metall "gigantisch". Demnach haben 93,28 Prozent der Mitglieder "Ja" zum Sozialtarifvertrag gesagt. Das Ergebnis der Abstimmung zeige, "dass sich unser Kampf der letzten Monate und Jahre gelohnt hat und es richtig war, das Ford-Management mit einer Vielzahl von kleinen, aber auch großen Protestformen nicht aus der Verantwortung zu lassen", sagte Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen.
Sozialtarifvertrag soll am 29. Februar in Kraft treten
Der Sozialtarifvertrag sei in seiner Gesamtheit an Regelungstatbeständen einzigartig im Saarland und in ganz Deutschland. "Jetzt haben die Kolleginnen und Kollegen Klarheit und Sicherheit und eine gute soziale Absicherung und können sich für eine der vielfältigen Möglichkeiten entscheiden", so Desgranges weiter. Der ausgehandelte Sozialtarifvertrag soll bereits am 29. Februar in Kraft treten.
Betriebsrat zufrieden
Der Betriebsrat von Ford in Saarlouis zeigte sich sehr zufrieden mit der hohen Zustimmungsquote der IG Metall-Mitglieder im Werk. Es sei aber mit der Geschäftsführung noch einiges zu klären, teilte der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal dem SR mit. Verhandelt werde nun zum Beispiel über Einzelheiten bei der Transfergesellschaft oder auch die genauen Details für Mitarbeiterprämien.
Voraussichtlich wird er komplexe Sozialplan in der kommenden Woche unterschrieben. Die Beschäftigten erhalten dann voraussichtlich in der übernächsten Woche einen Brief nach Hause, um zu erfahren, ob sie im Unternehmen bleiben wollen oder dieses verlassen wollen. Danach soll die Sozialauswahl für die 1000 Arbeitsplätze beginnen, welche bis Ende des Jahres 2032 erhalten bleiben sollen bei Ford in Saarlouis.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) will die Öffentlichkeit am Freitag auf einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand rund um das Ford-Werk und die Zukunft des Standortes in Saarlouis informieren.
Über dieses Thema haben die SR info-Nachrichten im Radio auch am 22.02.2024 berichtet.