Tourismusförderung künftig auch für Freizeiteinrichtungen möglich
Das saarländische Wirtschaftsministerium hat ein neues Förderprogramm für touristische Betriebe vorgestellt. Für kleine und mittelgroße Unternehmen stehen demnach jährlich insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm richtet sich auch an Freizeiteinrichtungen, die vor allem Gäste aus dem Saarland empfangen.
Jährlich stehen kleinen und mittelgroßen touristischen Betrieben im Saarland insgesamt zwei Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Besonders Maßnahmen, die die Nachhaltigkeit stärken, sollen gefördert werden, erklärte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD).
"Dazu gehört die Energieeffizienz, die Entsiegelung von Flächen oder die Bepflanzung mit heimischen Gehölzen im Außenbereich." Auch Barrierefreiheit und Inklusion würden von den neuen Förderrichtlinien begünstigt.
Förderung auch für Betriebe mit saarländischer Kundschaft
3,25 Millionen Übernachtungen haben die saarländischen Hotels im vergangenen Jahr gezählt – ein Rekordwert. Den will die Landesregierung in Zukunft noch übertreffen. 3,5 Millionen sind das Ziel für die kommenden Jahre. Die neue Förderrichtlinie richtet sich aber nicht nur an Betriebe, die Kundschaft von außerhalb haben.
"In der Vergangenheit haben wir bei unserer Tourismusförderung nur Fördermittel für Maßnahmen gegeben, die darauf abzielen, dass von außen Gäste ins Saarland kommen", sagte Barke. Nun sollen auch verstärkt Investitionen möglich werden, die auch Saarländerinnen und Saarländern zugutekommen. Freizeiteinrichtungen wie etwa Kletterhallen, Trampolinparks oder Minigolfplätze könnten profitieren.
Kritik aus der Spitzenküche
Der saarländische Sternekoch Christian Bau hatte die Tourismusstrategie der Landesregierung im SR-Interview kürzlich kritisiert. Diese machen vor allem mit Wandern oder Radfahren Werbung für das Saarland. Die Spitzenküche werde zwar hinter verschlossener Tür gerne gelobt, öffentlich aber nicht angepriesen.
Man müsse sich die Kritik von Herrn Bau zu Herzen nehmen, sagte Wirtschaftsminister Barke. Zugleich schränkte er aber ein, dass Tourismus nicht nur ein Angebot für einige Gäste sei, die sich das gute Angebot in der gehobenen Gastronomie leisten könnten.
"Wir haben ja ein sehr gutes und breites Angebot in der Gastronomie, das deutlich besser ist als in vielen anderen Landesteilen der Republik. Damit werben wir dann auch in der Breite." Es gehe darum, breite Bevölkerungsgruppen für den Tourismus im Saarland anzusprechen.
Geld stammt aus einem Sonderkonjunkturprogramm
Die neue Förderung folgt dem sogenannten „Sonderkonjunkturprogramm im Gastgewerbe“ (SKP), das als Unterstützung der Branche in Corona-Zeiten eingerichtet wurde. Das SKP ist zum 31.12.2023 ausgelaufen. Das neue Programm sieht im Gegensatz zum SKP keine Förderung von Gastronomiebetrieben mehr vor.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 03.05.2024 berichtet.