Fallschirmjäger der Saarlandbrigade testen in Düren neue Fallschirme
Wenn es bei der Bundeswehr um Anschaffungen geht, dann hört man meist von Panzern, Flugzeugen oder schweren Waffen. Bei den Fallschirmjägern der Saarlandbrigade sind es eher die kleinen Dinge, von denen Leben oder Tod abhängen kann.
Die Fallschirmjäger der Saarlandbrigade testen aktuell über Düren neue Fallschirme. Sie bemängeln schon länger das veraltete Fallschirmmodell, das bereits seit 70 Jahren im Einsatz ist. Zudem springen sie mit neuen Westen, Hosen und Helmen. Sie hatten sich schon länger neues und besseres Material gewünscht. Die Aufmerksamkeit konzentrierte sich bisher allerdings eher auf die großen Rüstungsprojekte.
Neue Schirme werden ausgiebig getestet
In anderen Ländern sind Varianten des neuen Schirms bereits im Einsatz. Trotzdem muss die Bundeswehr diese selbst testen. Erfüllen sie die Anforderungen und harmonieren sie mit der übrigen Ausrüstung, die sich von Land zu Land zumindest geringfügig unterscheidet?
Der Teufel steckt im Detail. Beim Sprungdienst über Düren verliert ein Fallschirmjäger seinen Helm und verletzt sich am Kopf. Hat das etwas mit den Schnüren des neuen Schirms zu tun? Lassen sich die Karabiner schnell genug lösen, wenn man in einem Tümpel landet? Jede Frage muss geklärt werden. Dem Einsatz in dieser Woche folgt eine aufwändige Auswertung durch einen Stab in Köln.
Einsätze würden immer gefährlicher
In der Truppe rumorte es aber nicht nur wegen des veralteten Materials. Die Einsätze seien außerdem häufiger und gefährlicher. Der neue Schirm sinkt langsamer. Das reduziert das Verletzungsrisiko. Ob und wann er kommt, ist jedoch noch offen.
Über dieses Thema hat auch die SR-Fernsehsendung aktueller bericht am 06.07.2023 berichtet.