KFZ-Verband: Preise für E-Autos werden sinken

KFZ-Verband: Preise für E-Autos werden sinken

Kai Forst   11.11.2023 | 19:05 Uhr

Noch sind die Preise für Elektroautos hoch – zu hoch für viele Menschen. Doch das könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Der KFZ-Verband im Saarland rechnet mit deutlich sinkenden Preisen bei der E-Mobilität.

Elektrofahrzeuge gewinnen bei den deutschen Autofahrerinnen und Autofahrern immer mehr an Bedeutung. Die Zahl der Zulassungen steigt kontinuierlich an. Und wie eine Studie des Online-Portals Statista jüngst belegte, kann sich zudem jeder zweite deutsche Autofahrer vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen.

Video [aktueller bericht am Sonntag, 12.11.2023, Länge: 4:19 Min.]
Ob Verbrenner oder E-Auto: Saarländer kaufen seltener Neuwagen

Der einzige Haken daran: Die nach wie vor hohen Anschaffungskosten. Das gaben auch 60 Prozent der Befragten als Grund an, die sich nicht für ein E-Auto entscheiden würden.

Im April veröffentliche das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach eine Studie, wonach der mittlere Einstiegspreis der zu dieser Zeit 78 in Deutschland verfügbaren vollelektronischen Modelle bei 48.700 Euro lag.

Kleinst- und Kleinwagen sind etwas günstiger, die beliebten SUV – inbesondere die größeren – dafür teurer. Das in Deutschland bislang zulassungsstärkste E-Auto, der Kleinwagen Renault Zoe, gibt es zu einem Neupreis von rund 37.000 Euro.

"Hohe Preise sind für viele Ausschluss-Kriterium"

Nach wie vor sind Elektroautos also insbesondere für Menschen mit einem geringen Budget noch keine echte Alternative. Das weiß auch Niklas Burmester, Geschäftsführer des KFZ-Verbandes im Saarland. „Die hohen Preise für E-Autos sind natürlich für viele Menschen ein Ausschluss-Kriterium. Und der Markt für Gebrauchtwagen ist noch sehr überschaubar.“

Ein E-Auto wird an einer Ladesäule aufgeladen. (Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte)
Hohe Neupreise und ein überschaubarer Gebrauchwagen-Markt: Für Menschen mit geringem Budget ist es derzeit noch schwierig, ein E-Auto kaufen.

Doch Burmester rechnet damit, dass die E-Autos bald erschwinglicher sein werden. Einerseits, weil es mehr gebrauchte Fahrzeuge geben wird. „Das wird in den kommenden Jahren deutlich besser, weil schon viele große Flottenbetreiber in die Elektromobilität eingestiegen sind und meist nach 36 Monaten Haltezeit ihre Fahrzeuge in den Gebrauchtwagenmarkt geben.“

Zudem werde es auch Bewegung bei den Preisen für Neuwagen geben – vor allem durch den Markteintritt chinesischer Hersteller. „Die anderen Autobauer werden darauf dann sicher reagieren und das wird sich bei den Preisen bemerkbar machen“, so Burmester.

ADAC: Gebrauchtwagenpreise fallen schon jetzt

Laut ADAC wächst der Markt für gebrauchte E-Autos schon jetzt spürbar. Durch die starke Zunahme bei den Neufahrzeugen und der Modellvielfalt in den letzten Jahren steige die Zahl der angebotenen jungen Gebrauchten in den gängigen Verkaufsportalen – und dadurch fielen die Preise.

Musste man im Herbst 2022 für einen zwei Jahre alten Tesla Model 3 noch 38.550 Euro zahlen, liegt der Preis für das gebrauchte Auto laut ADAC derzeit bei knapp 31.900 Euro. Beim gebrauchten Hyundai Kona ging der Listenpreis von 35.050 Euro auf 27.400 Euro zurück.

"Saarland prädestiniert für E-Autos"

Neben dem Budget sollten Autofahrerinnen und Autofahrer laut KFZ-Verbands-Geschäftsführer Burmester aber auch auf das Anforderungsprofil achten.

„Je kürzer die Alltagsstrecken, desto unbedeutender ist für mich ein vermeintliches Hemmnis wie eine nicht optimal ausgebaute öffentliche Ladeinfrastruktur. Das Saarland ist mit seiner Größe und den eher kurzen Strecken, die die meisten Menschen im Alltag fahren, ja eigentlich prädestiniert für E-Autos.“

Die Reichweiten der E-Autos seien demzufolge für die meisten Saarländerinnen und Saarländer „völlig in Ordnung“. Zudem habe das Saarland eine sehr hohe Eigenheimdichte. Die Autos könnten daher häufig bequem zu Hause aufgeladen werden. „Wenn dann noch die eigene Photovoltaik den Strom liefert, kommt kostenmäßig richtig Freude auf“, so Burmester.

Staatliche Förderung sinkt

Die staatliche Förderung von bis zu 4500 Euro gibt es noch bis zum Ende des Jahres. Ab 2024 wird der Zuschuss deutlich reduziert. Ab 1. Januar werden dann nur noch E-Autos bezuschusst, die günstiger sind als 45.000 Euro – für die gibt es dann 3000 Euro Prämie vom Staat. Schon seit September 2023 sind zudem nur noch Privatpersonen antragsberechtigt.


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