Deutlich mehr Erstklässler im Saarland sprechen kaum Deutsch

Die Zahl der Erstklässler mit unzureichenden Deutschkenntnissen hat sich im Saarland innerhalb von acht Jahren fast vervierfacht. Die Landesregierung verweist auf den gestiegenen Zuzug geflüchteter Kinder.

Im Frühjahr 2023 gab es im Saarland 2257 Schülerinnen und Schüler in der ersten Klasse, die nicht über genügend Deutschkenntnisse verfügen, um dem Unterricht folgen zu können. Im Herbst 2015, als erstmals die Zugänge geflüchteter Kinder erfasst wurden, waren es nur 601.

Insbesondere durch die Zugänge von Geflüchteten aus der Ukraine steigen die Zahlen kontinuierlich weiter an, schreibt die Landesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion. Allerdings waren sie bereits im Herbst 2021, also vor dem Überfall Russlands auf das Nachbarland, auf 1903 geklettert.

Mangelnde Deutschkenntnisse an saarländischen Schulen

Schulpflicht unabhängig von Mindeststandards

Die Landesregierung betont, dass die Schulpflicht nicht an das Erreichen von sprachlichen oder anderen Mindeststandards gebunden sei. Für die betroffenen Kinder müssen aber laut Gesetz verpflichtende Sprachfördermaßnahmen angeboten werden, die den regulären Unterricht ergänzen oder ganz oder teilweise an dessen Stelle treten.

SPD-Bildungsministerium in der Kritik

Kritik kommt von der CDU: "Die Ergebnisse der Sprachstandfeststellungen haben sich in den letzten acht Jahren dramatisch verschlechtert", so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Jutta Schmitt-Lang. Das unterstreiche, dass das SPD-Bildungsministerium in den letzten Jahren viel zu wenig getan habe. Statt das erfolgreiche Sprachförderprogramm "Früh Deutsch lernen" entsprechend des größeren Bedarfs weiter auszubauen, habe die SPD es komplett und ersatzlos eingestellt.

Sprachkompetenz ist nach Ansicht von Schmitt-Lang die zentrale Grundlage für die gesamte Schullaufbahn unserer Kinder. "Der Grundsatz ‚Deutsch vor der Einschulung‘ muss endlich eine größere Priorität erhalten und im Saarland flächendeckend sichergestellt werden, auch für Kinder, die keinen Kindergarten besuchen", so Schmitt-Lang. Wer in die Grundschule komme, müsse Deutsch können, und wer die Grundschule verlasse, müsse lesen und schreiben können.

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