Bosch mit Milliardengewinn – aber verhaltenem Ausblick
Der Bosch-Konzern hat im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn gesteigert. Weltweit wurden fast 92 Milliarden Euro eingenommen. Fragen zum Standort Homburg wich die Geschäftsleitung auf der jährlichen Pressekonferenz aus. Bosch und der Betriebsrat planen jedoch, Verhandlungen über die Zukunft der rund 3500 Arbeitsplätze in Deutschland zu führen.
Langfristig habe Homburg einen Vorteil, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stefan Hartung bei der Jahrespressekonferenz am Donnerstag: Dort würden Lkw-Komponenten hergestellt. Und der Lkw-Diesel werde noch lange erhalten bleiben, auch wenn viele Anstrengungen in batterieelektrische Antriebe gesteckt würden. Geschäftsführer Stefan Grosch merkte an, die Investition in Wasserstoff in Homburg werde Beschäftigung in Zukunft sichern.
Bosch und Betriebsrat wollen Verhandlungen führen
Dennoch plant der Konzern, 7000 Stellen zu streichen – gut die Hälfte davon in Deutschland. Was das konkret für Homburg bedeutet, sagte die Geschäftsführung am Donnerstag nicht. Der Bosch-Konzern und der Betriebsrat wollen aber über die Zukunft der Standorte in Deutschland verhandeln.
Der Betriebsrat hofft, so möglichst viele Jobs auch in Homburg retten zu können. Der Homburger Betriebsratsvorsitzende Oliver Simon sagte, es sei wichtig, dass man mit der Konzernleitung nochmal ins Gespräch komme. Man habe sich jetzt auf Punkte dafür verständigt und werde diese zeitnah besprechen. Dabei werde es etwa um den Stellenabbau gehen, aber auch um Perspektiven, Zukunftsprodukte und andere Lösungen.
Gewinn vor Steuern: 4,8 Milliarden Euro
Dabei präsentierte die Konzernspitze auf der Jahrespressekonferenz positive Zahlen: Fast 92 Milliarden Euro Umsatz – ein deutliches Plus von acht Prozent. Der Gewinn vor Steuern wurde um eine Milliarde auf 4,8 Milliarden Euro gesteigert.
Zufrieden ist Bosch damit aber nicht. Die Rendite soll weiter erhöht werden. 2026 will Bosch eine Rendite von mindestens sieben Prozent erreichen - und damit zwei Jahre später als angepeilt. Diese ist Hartung zufolge nötig, um aus eigener Kraft offensiv in Zukunftstechnologien, etwa für den Klimaschutz, investieren zu können.
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 18.04.2024.