Der 67-Jährige habe sich der Untreue und der Vorteilsannahme schuldig gemacht, urteilte das Gericht. 703 Tage lang habe er den Standort der Beschallungsanlage gegenüber der Stadt verschleiert – bis sie dann schließlich im Probenraum von Schöners Oldieband Madhouse sichergestellt werden konnte.
Allein schon die Anschaffung der Anlage stellt für das Gericht Untreue dar. Denn das Geld, das Schöner bei seinem 60. Geburtstag gesammelt hatte, sei eigentlich für die musikalische Früherziehung gespendet worden. Der Einsatz eines kommunalen Arbeitstrupps sei ein Fall von Klimapflege, wobei Schöner seine Stellung als Amtsträger ausgenutzt habe, um sich von dem kommunalen Arbeitstrupp zumindest einen Zaun setzen zu lassen.
Verlust der Pension droht
Der Staatsanwaltschaft hatte ihr Plädoyer unter die Überschrift „Aus Gemeinnutz wird Eigennutz“ gestellt und auf die Vorbildfunktion Schöners als Oberbürgermeister hingewiesen – gerade in Zeiten, in denen Politikern generell Selbstbereicherung unterstellt werde. Mit den 15 Monaten blieb das Landgericht zwar an der unteren Grenze des zuvor vereinbarten Strafmaßes, trotzdem droht Schöner nun der Verlust seiner Pension.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 05.04.2019 berichtet.