Saarland verbietet weitere Kfz-Kennzeichen mit NS-Bezug
Viele Autokennzeichen, die einen Bezug zum Nationalsozialismus vermuten lassen, sind in Deutschland schon seit den 50er Jahren nicht mehr erlaubt. Das Saarland hat jetzt weitere Kombinationen hinzugefügt – wie andere Bundesländer auch.
Die Kfz-Zulassungsbehörden im Saarland dürfen bei Kfz-Kennzeichen ab sofort mehr Kombinationen mit nationalsozialistischem Bezug ablehnen als bisher. Darauf weist das Verkehrsministerium hin.
Verbotene Kombinationen
Zu den Kombinationen, die ab sofort nicht mehr genutzt werden dürfen, gehören unter anderem AH 18, AH 88, HH 18 und HH 88. „18“ steht dabei für den ersten und den achten Buchstaben des Alphabets, also AH – ein bekannter rechtsextremer Code für „Adolf Hitler“, genau wie die 88 mit „Heil Hitler“.
In den Zulassungsbezirken Saarbrücken (SB), Völklingen (VK) und Neunkirchen (NK) sind zudem die Kombinationen AH 8888 und HH 8888 untersagt.
Für die Bezirke Saarlouis (SLS), Saar-Pfalz-Kreis (HOM, IGB), Merzig-Wadern (MZG) und St. Wendel (WND) ist dieses Verbot nicht notwendig, da Kfz-Kennzeichen bundesweit auf maximal acht Zeichen begrenzt sind und Kombinationen mit vier Ziffern und zwei Buchstaben dort somit ohnehin nicht möglich wären. Das teilte das Verkehrsministerium auf SR-Nachfrage mit.
Bereits zugeteilte Kennzeichen ausgenommen
Bereits zugeteilte Kennzeichen bleiben von der neuen Regelung unberührt. Das Ministerium verweist hier auf einen geltenden Bestandsschutz und den hohen Verwaltungsaufwand. Allerdings hätten Zulassungsbehörden die Möglichkeit, Einzelfallprüfungen vorzunehmen.
Zeichenkombinationen wie KZ, SA oder SS dürfen in Deutschland schon seit 1957 nicht mehr vergeben werden. Mit der neuen Arbeitsanweisung sollen unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern angepasst werden.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht vom 22.10.2024 berichtet.