Tarifverhandlungen in Metall- und Elektroindustrie laufen
Die Tarifverhandlungen für die rund 400.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz haben begonnen. Ein Ergebnis gab es bei der ersten Verhandlungsrunde erwartungsgemäß nicht.
Mit einer Forderung von sieben Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ist die IG Metall am Freitag in die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie gestartet. Für Auszubildende soll es eine Pauschale von 170 Euro geben. Für ihre Forderung habe die Gewerkschaft die wirtschaftliche Situation der Betriebe und der Beschäftigten sehr genau analysiert, betonte der Bezirksleiter und Verhandlungsführer, Jörg Köhlinger. "Die Lage ist herausfordernd, doch an den Arbeitskosten liegt es nicht. Diese machen in der Metall- und Elektroindustrie durchschnittlich nur 16 Prozent der Gesamtkosten aus", so Köhlinger.
Die IG Metall verkenne die durchschnittliche Lage der Betriebe, hatte hingegen der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Ralph Wangemann, erklärt. Obwohl sie selbst vor einer De-Industrialisierung warne, habe die Gewerkschaft eine der höchsten Entgeltforderungen der jüngeren Vergangenheit aufgestellt.
ME Saar sieht wenig Spielraum für Gehaltserhöhungen
Auch der Verband der Metall- und Elektroindustrie im Saarland (ME Saar) sieht bei den anstehenden Tarifverhandlungen wenig Spielraum für Gehaltserhöhungen. Auftragsrückgänge, mehr internationale Konkurrenz, Bürokratie und hohe Energie- und Personalkosten – die Probleme der saarländischen Metall- und Elektroindustrie seien vielschichtig, erklärte der ME Saar-Hauptgeschäftsführer Martin Schlechter.
Ein Ergebnis gab es bei der ersten Runde erwartungsgemäß nicht. Die zweite Verhandlung ist am 18. Oktober geplant. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober. Danach sind Warnstreiks möglich. Die Situation der Beschäftigten im VW-Werk Kassel-Baunatal wird in separaten Verhandlungen zum VW-Haustarif geklärt.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 02.09.2024 berichtet.