Die Modekette Aachener war die Hoffnung für den ehemaligen Galeria-Kaufhof-Standort in Saarbrücken. Noch vor Weihnachten sollte dort eine Filiale unter dem Namen "Aachener im PK" eröffnen. Ob es nun noch dazu kommt, ist unklar, denn die Aachener Warenhauskette hat vor dem Amtsgericht Dortmund Regelinsolvenz beantragt. Zuerst hatte das Handelsblatt darüber berichtet.
Den Angaben zufolge hat der amtierende Geschäftsführer Oliver Nobel die mehr als 360 Mitarbeiter des Unternehmens am Donnerstag in einem Schreiben darüber informiert.
Laut Handelsblatt ist derzeit völlig unklar, ob die neuen Standorte, die eigentlich noch in diesem Jahr öffnen sollten, tatsächlich an den Start gehen. Insgesamt habe das Unternehmen sechs ehemalige Galeria-Standorte angemietet, neben Saarbrücken unter anderem in Frankfurt und Dortmund. Auch dort sollten neue Filialen eröffnet werden.
Stadt und Einzelhandel hoffen
Nach Angaben der Stadt Saarbrücken, die in Kontakt mit dem Insolvenzverwalter steht, wird nun geprüft, welche bestehenden Standorte von Aachener weitergeführt werden können und welche der sechs neu geplanten Häuser eröffnet werden können. Die Stadt hofft, dass der Standort attraktiv genug ist, um dem Modehaus eine langfristige Perspektive bieten zu können.
Auch der saarländische Einzelhandelsverband setzt auf das "Prinzip Hoffnung". Er verweist auf die Dynamik der vergangenen Monate in der Landeshauptstadt – es seien einige Neueröffnungen zu verzeichnen. Das mache den Standort attraktiv.
Erst am Donnerstag wurde im Erdgeschoss am alten Standort der Galeria Kaufhof ein Asia-Markt eröffnet. Der Geschäftsführer, ein Untermieter von Aachener, gibt sich optimistisch, dass der Laden bleibt. Ein solventer Untermieter könnte sich auch positiv auf das gesamte Verfahren um den ehemaligen Kaufhof auswirken.
Firmengründer wird per Haftbefehl gesucht
Die Modekette Aachener hat kürzlich schon für Aufsehen gesorgt, denn Firmengründer Friedrich-Wilhelm Göbel ist seit Monatsanfang auf der Flucht vor den Behörden.
Er wird per Haftbefehl gesucht, nachdem er nicht zu einem Prozesstermin erschienen war. Dort hätte er sich wegen falscher eidesstattlicher Versicherung gegenüber einem Gerichtsvollzieher verantworten sollen. Göbel war Anfang der Woche als Geschäftsführer der Modekette zurückgetreten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 24.11.2023 berichtet.