Vor 25 Jahren: Lafontaines Rücktritt aus der Bundespolitik
Vor 25 Jahren hat Oskar Lafontaine bundesweit die Schlagzeilen beherrscht: Völlig überraschend warf er seine Ämter als SPD-Chef und Finanzminister hin. Es war der große Bruch mit dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder.
Am 11. März 1999 staunte die Republik deutschlandweit über einen Saarländer: Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, Parteifreunde und selbst engste Mitarbeiter fielen aus allen Wolken über Oskar Lafontaine. Knall auf Fall trat er von seinen hohen Ämtern als Bundesfinanzminister und SPD-Vorsitzender zurück, auch sein Bundestagsmandat gab er auf.
Lafontaine äußerte sich tagelang nicht, kokettierte mit seinem eigenen Schweigen. Auf dem Balkon seines Hauses in Saarbrücken trat er vor die Presse. Mit seinem Sohn auf den Schultern, ganz der Privatmann, äußerte er sich aber nicht zu den Gründen.
Dissonanzen mit Schröder
Vier Tage nach dem Rücktritt gab er schließlich sein erstes Interview. Im Gespräch mit SR-Journalist Norbert Klein fiel damals der berühmte Satz: "Das Herz wird noch nicht an der Börse gehandelt, es schlägt links."
Sein Rücktritt sei der einzig logische Schritt gewesen, eine Folge der Dissonanzen mit Kanzler Gerhard Schröder. "Diesen Konflikt musste man auflösen," so Lafontaine.
"Das Herz schlägt links"
Lafontaine verlagerte sein politisches Wirken in die Talkshows der Republik und schrieb Bücher. Wenige Jahre später kommt es zum endgültigen Bruch mit der SPD: Lafontaine wurde Mitbegründer der Linken und deren Fraktionschef im Bundestag.
Über dieses Thema berichtet auch die SR 3 Region am Mittag am 11.03.2024.