Mehrere Zwischenfälle beim Saar-Derby im Saarbrücker Ludwigspark

Mehrere Zwischenfälle beim Südwest-Derby im Saarbrücker Ludwigspark

  23.09.2023 | 20:28 Uhr

Bei der Drittligapartie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Waldhof Mannheim ist es am Samstag zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Bei dem Hochrisikospiel waren Polizeibeamte aus mehreren Bundesländern im Einsatz.

Rund 15.000 Zuschauer waren nach Angaben der Polizei am Samstag in den Saarbrücker Ludwigspark gekommen, um das Heimspiel des 1. FC Saarbrücken gegen Waldhof Mannheim zu sehen. Unter den Fußballbegeisterten seien auch mehrere hundert so genannter Problemfans gewesen. Die Polizei registrierte mehrere Zwischenfälle.

So beschädigten Mannheimer Fußballfans im Rahmen der Zuganreise den eingesetzten Fanzug, einen so genannten Entlastungszug der Deutschen Bahn. Die Schadenssumme belaufe sich nach einer vorläufigen summarischen Begutachtung auf einen fünfstelligen Betrag, teilte die Polizei mit.

Sachbeschädigung, Verletzte und eine Festnahme

Während des Fanmarschs der bahnreisenden Gästefans aus Mannheim vom Saarbrücker Hauptbahnhof zum Stadion sei außerdem Pyrotechnik gezündet worden. Zudem seien Böller sowie mehrere Flaschen geworfen worden.

Auch beim Rückmarsch nach Abpfiff zum Hauptbahnhof kam es nach Polizeiangaben wieder zu Böllerwürfen aus der Mannheimer Fanszene heraus. Dadurch erlitten mehrere Personen, darunter ein Kind, Knalltraumata, die ärztlich behandelt werden mussten.

Nach Spielende mussten die Einsatzkräfte bei Ankunft der Mannheimer Fans am Bahnhof den Bahnhofsvorplatz nach Provokationen durch teilweise vermummte Saarbrücker Fans räumen. Eine Person wurde festgenommen.

Vielzahl von Straftaten registriert

Außerdem wurde ein Beamter leicht verletzt, als ein PKW-Fahrer am Rodenhof durch eine Absperrung fuhr und den Polizisten touchierte.

Die Polizei registrierte eine Vielzahl von Straftaten, unter anderem wegen Beleidigung, Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Das Südwest-Derby war wegen gewaltbereiter Fans auf beiden Seiten als ein Hochrisikospiel eingestuft worden. Die saarländische Polizei wurde von Polizeibeamtinnen und -beamten aus den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern unterstützt.

GdP fordert mehr Personal

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP), Landesbezirk Saarland, bezeichnete den Polizei-Großeinsatz als „trauriges Paradebeispiel für die desolate Personalsituation bei der saarländischen Polizei“. Schon lange sei die saarländische Polizei nicht mehr in der Lage, vergleichbare Fußball-Risikobegegnungen mit eigenem Personal zu bewältigen.

In diesem Zusammenhang fordert die Gewerkschaft Maßnahmen, die umgehend für Entlastung bei der saarländischen Polizei sorgen, wie zum Beispiel die Einstellung von zusätzlichen Tarifbeschäftigten oder die Anpassung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung.

Ähnliche Forderungen äußerte auch die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland (DPolG). Sie sieht in dem Einsatz am Samstag eine erneute Bestätigung für die massive Personalnot der Saar-Polizei.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 23.09.2023 berichtet.


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