Zweiter Yeboah-Prozess steht offenbar vor dem Ende

Im aktuellen Prozess um den Fall Yeboah sind inzwischen laut Gericht alle Zeugen gehört, die Beweisaufnahme könne daher geschlossen werden. Ein Urteil könnte in wenigen Wochen folgen. Beobachter rechnen mit einem Freispruch des Angeklagten Peter St.

Im sogenannten zweiten Yeboah-Prozess gegen den Ex-Boss der Saarlouiser Skinheadszene ist das Oberlandesgericht Koblenz offenbar auf Freispruch-Kurs. Nach 14 Verhandlungstagen hat es angekündigt, die Beweisaufnahme schließen zu wollen.

Beobachter rechnen mit Freispruch

Aus Sicht des Gerichts seien alle Zeugen zum Komplex psychische Beihilfe gehört. Es sei nicht beabsichtigt, weitere Zeugen etwa zu den Folgen des rassistischen Brandanschlags zu hören. Beobachter schließen daraus, dass der Staatsschutzsenat die Vorwürfe gegen Peter St. als nicht erwiesen ansieht.

Der 55-Jährige muss sich seit Februar wegen des Verdachts der Beihilfe zum Mord und zum 20-fachen versuchten Mordes bei dem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim vor 32 Jahren verantworten. Er soll bei einem Kneipenabend zu dem tödlichen Brandanschlag aufgestachelt haben, bei dem Samuel Yeboah starb.

Nebenklage forderte weitere Beweisaufnahmen

Vertreter der Nebenklage sprachen sich für eine Fortführung der Beweisaufnahme aus. Sie halten die psychische Beihilfe für nachgewiesen. Die Generalbundesanwaltschaft kündigte an, zu prüfen, weitere Beweisanträge zu stellen. Werden keine weiteren mehr gestellt, könnte die Beweisaufnahme Anfang nächster Woche geschlossen werden. Mit dem Urteil könnte dann Anfang Juli gerechnet werden.

Im Oktober vergangenen Jahres war ein weiteres Mitglied der Neonaziszene, Peter S., wegen des Brandanschlags auf das Asylbewerberheim in Saarlouis, zu sechs Jahren und zehn Monaten Jugendstrafe verurteilt worden.

Im März war der Haftbefehl gegen den Angeklagten im aktuellen Yeboah-Verfahren aufgehoben worden.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 05.06.2024 berichtet.

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