Zoo Amnéville wieder Teil der EAZA
Der Zoo von Amnéville darf wieder an europaweiten Tieraustausch- und Zuchtprogrammen teilnehmen. Nach dem Ausschluss 2015 hat die Zoo-Tierschutzvereinigung EAZA den französischen Tierpark jetzt wieder aufgenommen.
Nach jahrelangen juristischen und finanziellen Schwierigkeiten sowie einigen Skandalen ist der Zoo von Amnéville wieder auf Kurs und hat nun auch eines der letzten Kapitel dieser schwierigen Zeit abgeschlossen: Der Park gehört wieder zur renommierten Europäischen Vereinigung der Zoos und Aquarien (EAZA). Das meldet der Sender „France bleu“.
Jahrelange Schwierigkeiten
Es waren die zirkusähnliche „Tiger World“ und die Wildtiershows, die dem Zoo aus Hagondange in der Nähe von Amnéville 2015 den Rauswurf aus der EAZA einbrachten. Die Folge: Der Zoo konnte nicht mehr an den Zuchtprogrammen der Vereinigung teilnehmen. Trotz Besucherrekord drohte dem Tierpark der Konkurs, 2016 wurde er zeitweise unter Zwangsverwaltung gestellt.
2019 wurden dann schwere Vorwürfe wegen Tierquälerei, mysteriöser Todesfälle, finanzieller Unregelmäßigkeiten und „schwarzer Listen“ mit unliebsamen Mitarbeitern und Besuchern laut. Das alles führte schließlich dazu, dass 2020 der französische Investor Prudentia Capital den hoch verschuldeten Zoo übernahm und eine Sanierung initiierte.
Sanierung mit neuem Investor
Die „Tiger World“ wurde geschlossen und durch eine Hologramm-Show ersetzt, auch Tiershows gibt es unter der amtierenden Zoo-Präsidentin Albane Pillaire nicht mehr. Das Angebot für die Besucher ist viel stärker pädagogisch ausgerichtet.
Aus diesem Grund hat die EAZA auf ihrer Jahreskonferenz in Portugal, die vom 27. September bis 1. Oktober stattfand, die Wiederaufnahme des Zoos beschlossen. Die EAZA ist ein Zusammenschluss von mehr als 340 Zoos und Aquarien in 41 Ländern, darunter auch die Zoos in Saarbrücken und Neunkirchen sowie der Tierpark Sainte-Croix im französischen Rhodes. Die EAZA koordiniert unter anderem Zucht- und Tieraustauschprogramme.