Oktober im Saarland zu nass und zu mild
Dem wärmsten September seit Messbeginn ist im Saarland ein ebenfalls überdurchschnittlich warmer und vor allem nasser Oktober gefolgt. Neue Wetterrekorde gab es allerdings nicht - auch wenn die Regenmenge fast doppelt so hoch war wie im langjährigen Schnitt.
Der Regenschirm ist im Saarland im Oktober vor allem in der zweiten Monatshälfte zum Dauerbegleiter geworden: Es verging fast kein Tag ohne Regen. Mit 150 Litern Regen pro Quadratmeter lag die Niederschlagsmenge fast doppelt so hoch wie im Mittel der langjährigen Vergleichsperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²), teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag mit.
Damit gehört dieser Oktober im langjährigen Vergleich zu den nassesten - auch wenn kein neuer Rekord aufgestellt wurde. Für den Oktober 1999 etwa verzeichnete der DWD für Rheinland-Pfalz und das Saarland einen Rekordwert von 188,7 Litern pro Quadratmetern.
Trockene Sommer, nasse Winter
Beim Niederschlag verzeichnen die Meteorologen generell eine höhere Variabilität. Die Mengen können im Jahresvergleich und auch im regionalen Vergleich relativ stark variieren und es kann immer Ausreißer geben, auch wenn insgesamt ein Trend zu beobachten ist: "Wir haben eine Umverteilung des Niederschlags in den Jahreszeiten", erklärt Andreas Walter von der Pressestelle des Deutschen Wetterdienstes. "Insbesondere im Sommer wird es immer trockener. Im Winter haben wir hingegen mehr Niederschlag."
Die Böden im Saarland scheinen derzeit ausreichend durchfeuchtet: Sowohl der Bodenfeuchteviewer des DWD als auch der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung zeigen ausreichend pflanzenverfügbares Wasser in den saarländischen Böden. "Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nächsten Sommer keine Trockenheit mehr bekommen", schränkt Wetterexperte Walter ein.
2,7 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt
Weniger variabel als die Niederschlagsmenge ist die Temperatur. Hier zeigt die Kurve tendenziell nach oben. Zwar wurden im Oktober - anders als noch im September - keine neuen Rekorde verzeichnet, mit 12,1 Grad lag der Wert aber 2,7 Grad über dem Durchschnitt der Vergleichsperiode.
Vor allem in der ersten Monatshälfte war es im Saarland und auch deutschlandweit außergewöhnlich warm. Am Oberrheingraben etwa wurden am 13. Oktober noch einmal mehr als 30 Grad gemessen und auch nachts sank die Temperatur nicht unter 15 Grad. Das ist laut DWD sonst nur im Sommerhalbjahr zu beobachten.
Die Sonne schien an 117 Stunden - und damit etwas häufiger als im langjährigen Mittel (106 Stunden). Im Bundesländervergleich bekam das Saarland recht viel Sonne ab. Im Norden zum Beispiel waren es überwiegend nur 60 bis 80 Sonnenstunden.
Regnerisches Herbstwetter setzt sich fort
In den kommenden Tagen wird aber auch im Saarland die Sonne nur recht selten zu sehen sein. Eine Tiefdruckzone, die Atlantik bis Mitteleuropa reicht, beschert uns feuchte aber auch milde Atlantikluft. Es bleibt regnerisch bei Höchstwerten zwischen elf und 16 Grad. Vor allem nach dem Feiertag am Mittwoch wird es zunehmend windiger.