Warum es in diesem Sommer so wenig Wespen gibt
Eigentlich hatten Insektenforscher für diesen Sommer zahlreiche Wespen erwartet. Doch im Saarland ist bislang das Gegenteil der Fall, auffallend wenige dieser Insekten sind unterwegs. Verantwortlich dafür ist vor allem der Starkregen der vergangenen Wochen.
Noch im April hatte das Hamburger Schädlingsbekämpfungsunternehmen Wisag Pest Control ein „gutes Jahr für Wespen“ prognostiziert – wie es etwa 2022 der Fall war. Doch eingetroffen ist das nicht, im Gegenteil. Bislang sind im Saarland in diesem Sommer auffallend wenig Wespen unterwegs – genau wie zahlreiche andere Insekten auch.
Nester durch Regen vernichtet
Das bestätigen auch der Naturschutzbund (Nabu) Saarland und der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Saar auf Nachfrage. Es gebe im Augenblick nur sehr wenige Meldungen, sagt Wespen-Expertin Wega Kling vom Nabu Saarland dem SR. Sie geht davon aus, dass die Wespen durch die Starkregenereignisse der vergangenen Wochen stark dezimiert wurden. Wespen seien Dunkelbrüter, die vor allem auch im Boden brüten, und diese Nester seien durch den Regen vernichtet worden.
Auch für Steffen Potel vom BUND Saar hat die geringe Wespenpopulation mit den allgemeinen Witterungsumständen zu tun. Viele Insektenarten seien schon aus dem vergangenen Jahr nicht gut herausgekommen und hätten jetzt im Frühjahr dann auch noch die lange Schlechtwetterphase mit geringen Temperaturen erlebt. „Das zieht sich quer durch die ganze Insektenwelt.“
Vorhersage schwierig
Ob sich die Wespenpopulation in diesem Sommer noch erholt, ist fraglich, denn auch das Futterangebot bricht weg. Wega Kling vom Nabu Saarland erklärt, eine genauere Bilanz sei erst im Spätsommer oder Herbst möglich. Vorhersagen für das kommende Jahr lassen sich nach Ansicht von Steffen Potel vom BUND auch noch nicht treffen. Darauf hätten die Witterungsverhältnisse im Winter – gut wäre eher trocken und kalt – einen großen Einfluss.
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