Honigbienen sitzen auf einer Wabe. (Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Die Honigernte könnte dieses Jahr geringer ausfallen

Anne Staut   20.05.2023 | 09:06 Uhr

Bei der Bestäubung von Pflanzen spielen Bienen eine wichtige Rolle. Doch gibt es im Saarland überhaupt noch genügend Bienenvölker? Zum Weltbienentag am 20. Mai werfen wir außerdem einen Blick auf die kommende Honigernte und geben Tipps für Neuimker.

Wer bei dem sonnigen Wetter derzeit an einem Bienenstock vorbeikommt, kann dort reges Treiben beobachten. In einem großen Volk können laut dem Landesverband saarländischer Imker zu Spitzenzeiten bis zu 80.000 Bienen leben. Von früh bis spät tragen die braun-gelben Fluginsekten Nektar und Pollen ein.

Die Frühjahrshonigernte könnte im Saarland in diesem Jahr aber geringer ausfallen als 2022 – damals waren es im Schnitt 19,1 Kilo pro Volk. Das wäre dann vor allem dem Wetter im Frühjahr geschuldet, erklärt Markus Lay vom Landesverband saarländischer Imker. Denn: Wenn es zu nass und zu kalt ist, fliegen die Bienen nicht und die Pflanzen können nicht genug Nektar abgeben.

2021 schlechtes Bienenjahr

So wenig Honig wie im Frühjahr 2021 wird es aber wohl nicht geben. Die Bedingungen waren damals deutlich schlechter. "Das Frühjahr war sehr, sehr kalt und die Bienen mussten bis in den Mai hinein gefüttert werden." Bei den Saarimkern kamen bei der Frühjahrsernte deshalb im Schnitt nur 0,7 Kilo Honig pro Volk zusammen.

Wie die Sommertrachternte dieses Jahr ausfalle, lasse sich jetzt nur schwer abschätzen. "Wenn es jetzt warm ist und die Bienen genug Nahrung finden, können sie noch viel eintragen", so Lay. In ein bis zwei Wochen beginne zudem die Robinie zu blühen, das können auch noch einmal deutlich Honig einbringen.

Mehr als 2000 Imker im Saarland

"Wer die lokale Imkerei unterstützt, sorgt dafür, dass es Bienenvölker gibt, die für die Bestäubung der Pflanzen sorgen", so Lay. Im Saarland gibt es derzeit rund 2100 Imkerinnen und Imker, die im Landesverband organisiert sind. Sie betreuen etwa 10.500 Bienenvölker.

Das Saarland ist vergleichsweise gut aufgestellt. Auf den Quadratkilometer kommen hier rund 4,1 Bienenvölker. Um eine gute Bestäubung zu erreichen, benötige man drei bis vier Bienenvölker pro Quadratmeter, so Lay. Im mitgliederstärksten Verband in Bayern seien es etwa nur 2,9 Völker pro Quadratkilometer.

Was brauche ich als Neuimker?

Um selbst Bienen zu halten, braucht es etwas Vorbereitung. "Die wichtigste Ausrüstung ist Wissen", sagt Lay. Deshalb sollte man zunächst Bücher zum Thema lesen, um sich damit vertraut zu machen.

Danach ist es sinnvoll, Kontakt zum Imkerverein vor Ort aufzunehmen. Dort erhalten die Neuimkerinnen und Neuimker dann auch viele praktische Informationen rund um die Bienenhaltung. Dabei können dann auch Fragen geklärt werden wie: Welche Bienenbehausung (Beute) ist die richtige für mich?

"Viele Imkervereine bieten auch Bienenpatenschaften an, bei denen man ein Jahr lang die Bienen mit einem erfahrenen Imker oder einer erfahrenen Imkerin an der Seite einen eigenen Ableger betreut, bevor man sich dann wirklich für die Imkerei entscheidet", so Lay. Ansonsten gibt es auch Anfängerkurse für angehende Imker.

Bevor es losgeht, benötigt der Neuimker dann noch Grundausrüstung bestehend aus Schutzanzug, Stockmeißel, Smoker und Beute. Honigschleudern und anderes Material könne man hingegen bei einigen Vereinen leihen.

Bedrohung für die Bienen: die Asiatische Hornisse

In den letzten Jahren ist eine eingewanderte Hornissenart, die Asiatische Hornisse, zunehmend zum Problem geworden. Im Gegensatz zur heimischen Hornisse ernährt sich die Asiatische Hornisse zu 85 Prozent von Bienen.

Bislang wurden dieses Jahr elf Königinnen gemeldet, vier davon konnten beseitigt werden. Die Asiatischen Hornissen wurden vor allem im Raum Saarbrücken und Schmelz, aber auch in Homburg, Hasborn und Lebach gesehen.

Der saarländische Imkerverband hatte deshalb im Februar ein Pilotprojekt gestartet, um die Ausbreitung einzudämmen. Wer eine Asiatische Hornisse sieht, sollte diese nach Möglichkeit fotografieren und  mit möglichst genauem Sichtungsort beim Biodokumentationszentrum melden. Ansprechpartner ist Andreas Werno. Er ist telefonisch erreichbar unter 0681 501-3461 oder per Mail a.werno@umwelt.saarland.de.

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