Merziger Gemeinde lädt zum besonderen Weihnachtsessen

Seit 22 Jahren lädt die evangelische Kirche in Merzig Menschen, die nicht alleine feiern wollen, zu einem Weihnachtsessen ins Gemeindezentrum ein. Kurz vor Heiligabend treffen die Organisatoren die letzten Vorbereitungen. Für den Festschmaus gibt es noch einiges zu tun.

Die Metzgerei von Roland Lamest ist am Morgen vor Heiligabend brechend voll. Dem Metzgermeister gelingt es trotzdem seine Lieferung ins Gemeindezentrum zu bringen: Roastbeef und Dürrfleisch gewürfelt.

Im Lager werden Kisten geschoben. Frauen reden. Stolz zeigt Metzger Lamest die beiden großen Rinderlappen, die die ganze rote Kiste ausfüllen. "Das sieht doch lecker aus", findet seine Mitarbeiterin Gabi Kertels fröhlich. Und im Gehen: "Viel Spaß damit, frohe Weihnachten!"

Den Braten bearbeitet Tobias Schmidt. Der Mettlacher arbeitet in einem Restaurant in Saarburg, ist bei der Aktion dabei, seit der frühere Koch, der das als Hobby gemacht hatte, ausgefallen war. Schmidts Restaurant sei an Heiligabend zu, erzählt Frank Paqué. "Nicht, dass er freimacht, sondern er stellt sich den ganzen Tag über in die Küche für Menschen, die er nicht kennt."

Salat, Rinderrücken, Mousse

Paqué ist Jugendleiter bei der evangelischen Kirche in Merzig und der Mann, der das Weihnachtsessen ins Leben rief. Und das Menü könnte sich auf jedem Esszimmertisch im Saarland sehen lassen: "Vorspeise ist ein bunter Salatteller, als Hauptspeise gibt es Kartoffel-Apfel-Gratin, Rinderrücken, ziemlich rosa, wenn alles klappt", verrät Paqué. "Dazu gibt’s Speckbohnen und als Nachspeise schwarze und weiße Mousse au chocolat und eine Birnentarte mit Vanilleeis", spricht’s, und macht schon mal ein paar Fingerübungen auf der Trompete.

Neben Metzger Lamest, der seit 22 Jahren mit von der Partie ist und immer einen „guten Preis“ macht, liefern unter anderem auch sämtliche Bäcker von Merzig Köstlichkeiten für den Abend an. "Es kommen Ehepaare, es kommen Menschen allein, es kommen Mütter mit Kindern, es kommen Senioren alleine, mit Freunden, völlig unterschiedlich. Es kommen Menschen, die wohlhabend aber alleine sind, es kommen Menschen, die haben nichts, gar nichts, und ebenfalls alleine sind", erzählt Paqué. Und das genau sei der entscheidende Punkt: "Draußen auf der Straße gehen sie aneinander vorbei, sie grüßen nicht. Hier sitzen sie stundenlang zusammen, tauschen sich aus. Jeder hat das Seine zu erzählen. Und sie gehen, sie kennen sich nicht mehr auf der Straße, aber hier an Heiligabend, ist es einfach anders."

Über zwei Dutzend Freiwillige

Die Organisation des Weihnachtsessens funktioniert natürlich nur, wenn es freiwillige Helfer gibt. 17 oder 18 stehen auf der Liste von Frank Paqué. Eine davon ist Christina Münster: "Ja, wir bereiten das Essen vor, helfen dem Koch, schnippeln Gemüse, und wenn die Gäste da sind, dann wir bedienen wir die ein bisschen, schenken Getränke aus, unterhalten die ein bisschen", erzählt sie. "Und zum Schluss geben wir Tüten aus, damit sie über die Feiertage auch was zu essen haben."

Das Besondere für Frank Paqué ist: "Bei uns gibt es tatsächlich dieses: Man sitzt zusammen, man spricht, in einer Ruhe, in einer gemütlichen Atmosphäre. Alle Lebensgeschichten sind Inhalt, aber auch die Besinnung." Jedes Jahr gebe es die Weihnachtsgeschichte und eine kleine Rede. Thema dieses Jahr sei "Licht". Warum? "Guck' ich nach Berlin, nach Syrien, nach Osten in Deutschland, wird’s dringend nötig, dass ein Licht brennt."

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