Keime in Homburger Trinkwasser

Verunreinigtes Trinkwasser in Homburg – Hochbehälter soll untersucht werden

mit Informationen von Markus Person   02.12.2024 | 15:38 Uhr

In Homburg müssen die Menschen voraussichtlich noch mehrere Tage das Trinkwasser abkochen. Grund ist die Verunreinigung eines Wasser-Hochbehälters mit coliformen Keimen. An der Uniklinik wurden vorsorglich die Wasservorräte aufgefüllt. Besorgt zeigt sich eine Homburger Zahnarztpraxis.

Bis auf den Stadtteil Kirrberg gilt die Abkoch-Warnung für das Trinkwasser weiter in allen Homburger Stadtteilen. Nach Angaben der Stadtwerke konnte der für die Verunreinigung wohl verantwortliche Hochbehälter noch nicht untersucht werden. Dies könne aber voraussichtlich noch im Laufe des Tages geschehen, sobald die kompletten 3000 Kubikmeter Wasser abgelaufen seien.

Ein zweiter, daran angeschlossener Hochbehälter ist dagegen nicht mit Keimen belastet.

Uniklinik deckt sich mit Trinkwasservorräten ein

Auch am Uniklinikum Homburg hat man auf die Verunreinigung reagiert und Trinkwasservorräte in Flaschen und Tetra-Packs aufgestockt. In bestimmten Bereichen kann das Wasser dort aber weiterhin direkt verwendet werden, weil die Leitungen über spezielle Filtersysteme verfügen.

Zahnarztpraxis schließt vorsorglich

Mit Sorge auf die Trinkwasser-Verunreinigung blickt der Homburger Zahnarzt Jens Trautmann. Er hat seine Praxis vorsorglich geschlossen.

Homburg: Die Folgen der Trinkwasserverunreinigung für Zahnarztpraxen
Audio [SR 1, (c) SR 1, 02.12.2024, Länge: 02:23 Min.]
Homburg: Die Folgen der Trinkwasserverunreinigung für Zahnarztpraxen

"Es ist uns als Praxisbetreibern nicht mehr möglich, sowohl die Behandlung nach RKI-Richtlinien, als auch die Behandlungsvorbereitung wie Händewaschung und Instrumentenaufbereitung zu gewährleisten, wenn das Trinkwasser mit coliformen Keimen kontaminiert ist."

Aus seiner Sicht besteht die Gefahr von Wundinfektionen oder sogar Lungenentzündungen. Letztlich sei das Risiko für ihn als Zahnmediziner nicht abschätzbar und auch nicht zu verantworten. Trautmann plädiert für eine behördliche Anordnung, eine Notversorgung einzurichten – sodass die Versorgungssicherheit etwa bei Schmerzen weiter gewährleistet sei, aber nicht mehr der einzelne Arzt in der Verantwortung sei, diese auch zu organisieren.

Drei keimfreie Proben in Folge nötig

Erst wenn drei Wasserproben nacheinander keine Keimbelastung mehr aufweisen, wird das Gesundheitsamt im Saarpfalz-Kreis die Trinkwasser-Warnung wieder aufheben. Bis dahin sollte das Wasser zum Trinken, Kochen oder Zubereiten von Speisen und Getränken vorher vorsorglich zehn Minuten abgekocht werden.

Kirrberg mit eigenem Wasserwerk

Der Stadtteil Kirrberg ist nach Angaben der Stadtwerke deshalb nicht betroffen, weil er ein eigenes Wasserwerk hat. In den vergangenen Wochen sei kein Wasser von Homburg nach Kirrberg geflossen.

Was in Homburg konkret zur Verunreinigung geführt hat, soll durch die Untersuchungen des Hochbehälters geklärt werden. Dafür muss allerdings der gesamte Behälter geleert werden. Die Trinkwasser-Warnung gilt seit vergangenem Freitag.

Über dieses Thema hat auch die Region am Mittag auf SR 3 Saarlandwelle am 02.12.2024 berichtet.


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