Was an Pfingsten eigentlich gefeiert wird

Nach Ostern und Weihnachten ist Pfingsten das drittwichtigste christliche Fest – und doch ist kaum bekannt, was genau da eigentlich gefeiert wird. Einige wenige Bräuche gibt es – auch im Saarland und der Region.

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Dieser wird am 50. Tag der Osterzeit (49 Tage nach Ostersonntag) zu den Jüngern Jesu gesandt. Daher hat das Fest auch seinen deutschen Namen, denn Pfingsten leitet sich vom griechischen Begriff „fünfzigster Tag“ ab (πεντηκοστὴ ἡμέρα, pentēkostē hēméra).

Schwerer fassbar als Weihnachten und Ostern

Die Apostelgeschichte in der Bibel berichtet, wie die Jünger Jesu durch das Pfingstwunder „mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden und begannen, mit anderen Zungen zu reden“.  Dieses „Sprachwunder“ soll darauf hinweisen, dass die Verkündigung der Botschaft Jesu sprachübergreifende Bedeutung für die ganze Welt hat. Pfingsten wird häufig auch als „Geburtstag der Kirche“ bezeichnet.

Dass der Sinn des Pfingstfestes kaum bekannt ist, führt Religionssoziologe Detlef Pollack von der Universität Münster darauf zurück, dass der Inhalt von Pfingsten so schwer zu erfassen ist. „Weihnachten und Ostern sind mit der Lebensgeschichte Jesu verbunden. Was da geschehen ist, lässt sich eindrücklich erzählen, in Bildern symbolisieren und sinnlich verständlich machen“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst. Pfingsten dagegen sei „kaum gegenständlich fassbar“. Andere Theologen sehen die Ursache auch darin, dass Pfingsten im Schulunterricht kaum behandelt wird.

Auch Pfingstmontag ist Feiertag

Friedrich Schweitzer, Seniorprofessor für Praktische Theologie an der Universität Tübingen, sieht in Pfingsten einen Tag, an dem Menschen durch Gottes Geist Lebensfreude und Lebenskraft finden. „In einer Zeit, in der viele an Burn-out leiden, könnte dies eine attraktive und lebensrelevante Erklärung für das Pfingstfest sein.“

Der Pfingstmontag ist in vielen europäischen Ländern ein Feiertag, so auch in Deutschland und Frankreich. Dafür gibt es allerdings keinen theologischen Grund. Viele katholische Pfarreien nutzen den Tag für ökumenische Feiern und Initiativen. Bei Jugendgruppen und -verbänden gibt es am Pfingstwochenende Zeltlager oder andere Großveranstaltungen.

„Pfingstquacke“ ziehen durchs Dorf

Brauchtum gibt es zu Pfingsten kaum, abgesehen von einigen Frühlingsfeierlichkeiten. Mancherorts im Saarland, der Pfalz und dem Elsass ziehen am Pfingstmontag Kinder mit bunt geschmückten Handwägen als „Pfingstquacke“ durchs Dorf (vom Lateinischen quintquaginta, fünfzig) und bekommen dafür Eier, Speck oder Geld. Am Dienstag nach Pfingsten findet im luxemburgischen Echternach eine auch überregional bekannte Springprozession statt.

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