Warnung vor gefälschten Steuerbescheiden

Saar-Finanzministerium warnt vor gefälschten Steuerbescheiden

  14.10.2024 | 19:01 Uhr

Mit gefälschten Steuerbescheiden werden derzeit in mehreren Bundesländern Steuerzahler zu hohen Nachzahlungen aufgefordert. Im Saarland sind noch keine Fälschungen bekannt geworden – das Finanzministerium warnt aber auch hier vor dieser Betrugsmasche.

Sie sehen auf den ersten Blick täuschend echt aus: Massenweise gefälschte Steuerbescheide, die unter anderem schon in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bremen aufgetaucht sind. Betroffene werden hier zur Nachzahlung von mehreren hundert Euro auf ein bestimmtes Bankkonto aufgefordert.

Angebliches Finanzamt existiert gar nicht

Erst wer genauer hinschaut, erkennt die zahlreichen Falschangaben in den betrügerischen Bescheiden. In Niedersachsen wird als Absender etwa das Finanzamt Bad Salzdetfurth genannt. Das existiert allerdings gar nicht. Auch die Telefonnummer stimmt nicht – ebenso wenig wie die Steuernummer der Empfänger.

Auch der vermeintliche Behördenstempel ist falsch. Die Bezeichnung "Finanzbehörden der Bundesrepublik Deutschland" gibt es nämlich auch nicht.

Saarländische Bescheide immer auf Recyclingpapier gedruckt

Im Saarland sind nach Angaben des Finanzministeriums und des Landespolizeipräsidiums noch keine falschen Bescheide bekannt geworden.

Das Finanzministerium verweist darauf, dass die saarländischen Bescheide auch daran zu erkennen seien, dass sie auf Recyclingpapier gedruckt werden und am linken Rand in grüner Schrift abgedruckt ist: "Originalpapier nur, wenn dieser Hinweis in Gründruck erscheint".

Außerdem würden bei den gefälschten Bescheiden die langen Textanhänge mit den Erläuterungen, der Rechtsbehelfsbelehrung und den Datenschutzhinweisen fehlen.

Fälschungen könnten noch besser werden

Das Landeskriminalamt in Niedersachsen rechnet damit, dass die Fälscher nach den aktuellen Presseberichten ihre Vorgehensweise und auch die Fälschungen anpassen und weiter verbessern.

Verbraucher sollten also wachsam sein und im Zweifel ihr zuständiges Finanzamt kontaktieren und sich den Bescheid bestätigen lassen.

Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 14.10.2024.


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