Saarländer heizten besonders viel

Saarländer haben besonders viel geheizt

  06.11.2024 | 14:57 Uhr

Heizen war im vergangenen Jahr für Verbraucher erneut rund ein Drittel teurer als noch 2022. Dennoch haben die Haushalte im bundesweiten Vergleich von mehr als hunderttausend Zwei- und Mehrfamilienhäusern weniger Energie eingespart. Am meisten geheizt wurde im Saarland.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor mehr als zwei Jahren sind die Preise für Gas und andere Energieträger deutlich gestiegen. 2022 mussten Verbraucherinnen und Verbraucher nach Daten des Energiedienstleisters ista rund 33 Prozent mehr zahlen als noch 2021.

Um die Verbraucher zu entlasten, wurde deshalb 2023 unter anderem eine Gaspreisbremse eingeführt. Für 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs wurde der Bruttopreis bei maximal zwölf Cent pro Kilowattstunde gedeckelt.

Höhere Kosten trotz Preisbremse

Dennoch mussten private Haushalte mehr Geld für Heizenergie ausgeben. Der Preis lag nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im bundesweiten Schnitt rund ein Drittel über dem Preis des Vorjahres.

Im Mittel zahlten Haushalte in Zwei- und Mehrfamilienhäusern demnach 11,81 Cent je Kilowattstunde. Im Saarland waren es sogar 12,32 Cent.

Verbraucher sparen im Verhältnis weniger Energie ein

Die gestiegenen Kosten und Aufrufe zum Energiesparen hatten bundesweit dafür gesorgt, dass der Heizbedarf 2022 im Vergleich zu 2021 um 5,3 Prozent gesunken ist. Auch im Saarland wurde weniger Gas verbraucht.

Dieser Trend setzte sich auch im vergangenen Jahr fort, wenn auch nicht mehr so stark wie vorher. Im Saarland lag der jährliche Heizenergiebedarf mit 136,54 Kilowattstunden je Quadratmeter beheizter Wohnfläche sogar nur rund drei Prozent unter dem Vorjahr (140,68 Kwh).

Dass trotz höherer Kosten weniger Energie eingespart wurde, kann laut DIW mehrere Gründe haben. Zum einen habe die Aufmerksamkeit für das Thema Heizenergiesparen nachgelassen. Zum anderen gebe es in den Haushalten nicht mehr so viel Einsparpotenzial. "Insbesondere Miethaushalte haben wenig Einfluss auf energetische Sanierungen oder Heizungssysteme", teilte das DIW mit.

Sanierungsstand ist relevant

Dass der Sanierungsstand eine Rolle spielt, legt auch der regionale Vergleich nahe. Laut DIW war der Heizbedarf in den ostdeutschen Ländern mit 111 Kilowattstunden pro Quadratmeter deutlich niedriger als in den westdeutschen Ländern mit im Schnitt 121 Kilowattstunden. Als Grund vermuten die Autoren des Wärmemonitors, dass dort mehr Häuser über eine bessere Wärmeisolierung verfügen.

Das Saarland liegt mit den rund 137 Kilowattstunden an der bundesweiten Spitze beim Heizbedarf. Den geringsten Verbrauch hatten die Bewohner von Mecklenburg-Vorpommern mit 99 Kilowattstunden.

Studie vergleicht Kosten von mehr als 1,5 Millionen Wohnungen

Der Wärmemonitor wurde auf Grundlage der Heizkostenabrechnungen von rund 170.000 Zwei- und Mehrfamilienhäusern erstellt. Erfasst wurden laut DIW mehr als 1,5 Millionen Wohnungen, die mit Gas, Öl oder Fernwärme beheizt werden. Dabei handelt es sich überwiegend um Mietwohnungen.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 06.11.2024 berichtet.


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